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Datum / Date |
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31.5. - 4.6.02
Hong Kong, letzte Station... |
Der 7stündige Flug nach Hong Kong wird ziemlich angstrengend, da Aline keine Minute schläft und daher nicht ruhig sitzen will. Ausserdem wird Sitzen verlangt, da es ziemlich viel Turbulenzen gibt und das Anschnallzeichen ständig leuchtet. Selbst das Flugpersonal muss einen grossen Teil im Sitz verbringen.
Der Anflug ist dann herrlich. Die Skyline der Grossstadt leuchtet uns entgegen, und wir fliegen über das Meer der Stadt entgegen. Der Flughafen empfängt uns mit klimatisierter Eiskälte. Ueberhaupt merken wir rasch, dass wir hier entweder frieren (drinnen) oder schwitzen (draussen) müssen. Auch die Lobby unseres Hotels ist ein Kühlschrank, dafür bekommen wir eine wunderschöne Suite mit Sicht auf den Hafen. Hong Kong hat ca. 7 Mio Einwohner, die verteilen sich auf die Inseln und Halbinsel. Die City ist ziemlich klein, wir können sie zu Fuss entdecken, und es gibt nur Hochhäuser. Wir treffen auf enge Strassen, überfüllte Trottoire, immer wieder bunte Märkte oder einzelne Wagenstände in Strassenecken mit besonders günstigen Angeboten. Dann der Verkehr: unzählige Autos (viele Jaguars), viele Busse (ein übersichtlicher Busplan ist anscheinend nicht erhältlich), Untergrundbahn, Taxis, einzelne Trams und natürlich die Schiffe, die Hauptverbindungen zu den Inseln, prägen das Stadtbild. Verschwitzt, da die Luftfeuchtigkeit bei ca. 28 Grad über 80% ausmacht, entdecken wir die lebendige Stadt. Wir stossen mitten auf der Strasse auf riesige Bildschirme über unseren Köpfen mit laufendem Fussballspiel oder eingestelltem Musikkanal. Sogar im Bus läuft der Fernseher! In der modernen U-bahn können wir sogar mit dem Natel telefonieren, dafür ist sie absolut kinderwagenunfreundlich eingerichtet. Es gibt ja nichts Schöneres als in dieser Hitze den Wagen über Treppen zu tragen! Auch nehmen die Leute überhaupt keine Rücksicht auf ein solches Gefährt. Kleine Kinder gehören anscheinend nicht in den öffentlichen Verkehr, oder sonst soll man sie tragen. Von der relaxten, reisefreundlichen und entgegenkommenden Atmosphäre in Australien verwöhnt, müssen wir uns zuerst wieder an die unpersönliche Hektik dieser heissen, aber eben doch irgendwie kalten Grossstadt gewöhnen. Ueberall gibt es Baustellen. Die Baugerüste bestehen aus Bambusstäben, die mit einem Kunststoffband zusammengebunden sind. Echt faszinierend, wie das hält! Die Stadt hat einen 24 Stunden Betrieb. Hier kann man shoppen! Sogar einen speziellen Nightmarket gibt's. Das Essen ist super. Wir essen Nudelsuppe, Reis und Curry, halten uns aber von den undefinierbaren Fleischwaren fern. Einmal werden wir zum Nachtessen eingeladen von Michèle und Stephan, einem Schweizerpaar, das hier lebt. Das Appartment ist gewaltig mit herrlicher Sicht auf den Hafen. Die Miete unbezahlbar, wenn nicht das Geschäft dafür sorgt. Ueblich ist es hier, dass eine Philipinin kocht und den Haushalt macht, daneben noch die Kinderbetreuung übernimmt und immer für die Familie da ist. Nicht schlecht, oder? So werden wir also mit einem feinen Essen verwöhnt und können so richtig wiedermal auf schwiterdütsch tratschen. Aline ist begeistert von Marcs Spielsachen, der ein halbes Jahr älter ist als sie. Wir treffen auch auf das Mädchen Sarah und deren österreichische Mutter Andrea, die mit uns auf dem gleichen Flug waren. Und zusammen geht's dann zum Peak, wo wir die Stadt von oben bestaunen können. Eine Tour zum grössten Buddha der Welt ist auch angesagt. Es regnet in Strömen und wir besteigen über 200 Treppenstufen zur bronzenen Statue in einem Wasserfall, der uns auf den Stiegen entgegenfliesst. Der wunderschöne, imposante Buddha mit seinen langen Ohrenläppchen kann da nur lächeln! Im Tempel werden ihm Orangen und Aepfel gespendet und unter dem Rauch der Räucherstäbchen wird gebetet. Die Kunst, diese Stäbchen richtig anzuzünden muss gelernt sein. Es besteht Feuergefahr! :) Der Lärmpegel im Bus ist wie auf einem Schülerausflug: die Chinesen quasseln in ihrem Singsang nonstop. Lustig anzuhören ist's wenn man nur noch was verstehen könnte! Die Fähre schwankt wiedermal unübertrefflich, doch dieses Hauptverkehrsmittel muss man hier einfach besteigen. Und vom Wasser aus, sieht die Stadt am schönsten aus. Hochhäuser direkt am Meer, dazwischen immer wieder grüne Berge oder Hügel und Inseln. Wir fühlen die Dynamik der Stadt, sie ist schnell, vibrierend und gut zum Geldverdienen. Es heisst, man kann sich in 3 Jahren fürs ganze Leben sanieren! (Wollen wir nicht doch noch eine Weile hier bleiben?). Andererseits werden wir auch immer wieder an die Schweiz erinnert, da sich hier unzählige CH-Produkte etabliert haben, angefangen vom "Emmi" Jogurt über die in Zürich hergestellten künstlichen Süssstoffe bis zur ominipräsenten Rolex. Hansjürg hat natürlich auch sofort entdeckt, dass hier "San Miguel" Bier (sein Spanien Heimwehproldukt) gebraut wird, und kommt so wenn nicht in die Schweiz doch immerhin wieder nach Europa im Geschmack. |
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25.5. - 30.5.02
Port Douglas |
Nun wollen wir doch noch einen richtig schönen Pool geniessen können. Und wir finden ihn in Port Douglas. Hier gönnen wir uns noch ein tolles Hotel für die restliche Zeit in Australien. Der Pool ist himmlisch und Aline findet viele SpielgefährtInnen in ihrem Alter. Und auch der Strand ist absolut toll und von Palmen flankiert. Bei Ebbe ist er zehnmal breiter als bei Flut.
Gerade bei unserer Ankunft ist "Carnivale" angesagt, was hier soviel bedeutet wie grosses Fest mit Musik, Chilbi und Märt. Wir kommen voll auf unsere Kosten, sogar Aline kann ihre Hüften schwingen! Der Ausflug mit dem Quicksilver-Schiff zum Great Barrier Reef ist dann ein weiterer Höhepunkt unserer Australienreise. Wir können mit einem Glasboden-Halbunterseeboot das Riff erforschen. Eindrücklich diese Farben, die unzähligen Korallen, Pflanzen und Unmengen von Fischen. Wir haben das Gefühl, wir seien am Tauchen und werden doch nicht nass! Doch wasserscheu sind wir auch nicht. Auch mit dem Schnorchel ist das Riff eine Entdeckung wert, und sogar Aline schwadert mit ihren Flügelis zwischen grossen Fischen rum. Am Abend geniessen wir dann feinen Aussie-Food. Und immer wieder wird gekratzt und gekratzt, da uns die unzähligen Stiche vom Regenwald immer noch begleiten... |
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18.05. - 25.5.02
Cairns und Umgebung |
Cairns empfängt uns mit tropischem Klima. Alles ist grün, der Regenwald ist direkt vor der Türe und überall hat's Palmen und Hügel. Die Stadt lädt zum Shoppen ein und da wir noch eine Menge Souvenirs kaufen wollen, gehen wir diesem Vergnügen nach (zum guten Glück sind die Läden klimatisiert). Doch dann lockt uns doch die Beach und wir quartieren uns in Palm Cove in einer kleinen Wohnung des "Novotel Palm Cove Resort" für die nächsten 4 Tage ein. Zum Schwimmen müssen wir leider mit dem Swimmingpool Vorlieb nehmen oder mit der netzgeschützten Schwimmzone im Meer, denn es hat immer noch die tödlichen Quallen (mit Tentakeln bis zu 3 m Länge) im Wasser. Zusätzlich wird von Krokodilen und Haien gewarnt! Tja, aller guten Dinge sind drei...
Wir geniessen wiedermal das Einkaufen und das Selberkochen (daheim sieht's dann wieder anders aus...). Als Nächstes gucken wir uns den Markt in Kuranda an, einem Städtchen nahe Cairns, oben in den Hügeln gelegen. Es wimmelt von Schmuck, Aborigines Kunsthandwerken und Textilien. Ein Hightlight neben dem Markt sind die Army Ducks. Mit einem von diesen Amphibienfahrzeugen aus dem 2. Weltkrieg machen wir eine Fahrt und einen Schwumm durch den Regenwald. Der Fahrer ist sehr witzig, aber wir erfahren auch viel über den feuchten Wald. Weiter geht's mit Kultur im Aborigines-Zentrum. Tanzen, Geschichte, Träume, Ernährung und immer wieder Didgeridoo! Und wir lernen Speer- und Bumerangwerfen. Nicht nur Aline muss noch ein wenig üben... Und natürlich immer wieder Pool oder Strand, wir wollen ja erholt aus den Ferien zurückkommen! Auch ein bisschen Sport muss sein. Patricia macht eine Bodyshape Lektion mit. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 65 Jahre, doch die Stunde hat wider Erwarten Power und die Gruppe ist echt witzig! Es geht dem Ende unserer Reise zu und zum Schluss haben wir noch ein besonderes Zückerchen gebucht: Die Daintree Eco Lodge mitten im Regenwald. Unser Zimmer, bzw. unsere Villa ist himmlisch! Endlich wiedereinmal ein riesiges Bett. Und das Beste: auf unserem Balkon - im Boden eingelassen - befindet sich ein hübscher Spa, wo wir natürlich jeden Tag mindestens eine Stunde drinsitzen und sprudeln. Ein grosser Nachteil: Den vielen Mücken gefällt es hier ebenfalls und sie bevorzugen vorallem Alines Blut. Die Arme ist ganz verstochen (scheint aber uns mehr zu stören als sie)! Ausserdem leiden wir unter dem Biotank-Wasser, dessen Geruch oft bis zum Restaurant dringt und die schöne Abendbeleuchtungsstimmung zunichte macht. Neben dem Rumhängen machen wir auch noch einige kürzere Regenwald-Walks. Die Haut ist schon klebrig, bevor wir zu wandern beginnen und kaum geht's los, beginnt der Schweiss zu fliessen, so feucht ist das Klima hier. Aber der Wald ist beeindruckend. Von Würgefeigen, die andere Bäume umschlingen, bis zu Epiphyten, welche sich an den Stämmen einnisten, gibt's unzähliges Gewächs. Wie Tarzan können wir uns an Lianen von Baum zu Baum schwingen, HUUUAAAH! :) |
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16. - 18.05.02
The North II Nourlangie Rock bis Darwin |
Der Nourlangie Rock im Kakadu Park ist ein Highlight der Aborigines Zeichnungen. Aline ist entzückt, als sie ein gemaltes Känguruh auf dem Felsen entdeckt. Wir schafffen's noch zum Aussichtspunkt hochzusteigen, bevor wir dann zur Klimaanlage ins Auto flüchten. Wie kann man hier die Hitze im Sommer nur aushalten (jetzt ist Herbst-Winterübergang)?
Bevor wir uns im Hotel Pool eine Abkühlung gönnen, verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Kakadu-Nationalpark am Mamukala Beobachtungsposten bei den Sümpfen. Vogelgezwitscher, Entengeschnatter und Surren der unzähligen Insekten ist das Einzige, was hörbar ist. Wir geniessen diese friedliche Stimmung und den Ausblick über das Wasser, das Buffalogras und die Seerosen. Auf dem Weg nach Darwin sehen wir dann Krokodile in Action. Auf einer Bootsfahrt auf dem Adelaide River werden den Krokis Steaks serviert! Die bis zu einer Tonne schweren Viecher heben ihren Oberkörper aus dem Wasser, sperren das Maul auf und packen ihr Fleischstück. Es sind wilde Salzwasser Krokodile und alle 75-100 Meter hat es im Fluss eines davon. Nicht nur Aline ist fasziniert! (Wir verzichten hier aufs Baden...) Neben dem Crocodile Jumping bietet die Bootsfahrt eine Menge Infos über diese Tiere. Wir erfahren zum Beispiel, dass der Grund, ob aus dem Krokodilei ein Männchen oder ein Weibchen wird, die Wärme während der Ausbrützeit ist: Wenn das Ei genügend warm hat, wird's ein Boy, gedeiht schneller und wird grösser (bis zu 7m im ausgewachsenen Stadium), die Weibchen, deren Ei an einem kühleren Plätzchen gelegen hat, werden höchstens 3m lang. Krokodile sind eines der ältesten Lebewesen auf Erden (älter noch als Dinos!), und sie hören nie auf zu wachsen, auch wenn sie 90 Jahre alt sind. Im Alter wachsen sie einfach langsamer. Die Reptilien haben 4 Herzkammern und können 3 davon ausschalten, damit sie bis eine Stunde unter Wasser bleiben können. Und ihr Hirn ist gerade mal so gross wie ein Viertel unseres Daumens. Eindrücklich nicht? Fog Dam, ein Damm, der man wegen Reisanbaus konstruiert hat, lockt uns als nächstes. Die Reissetzlinge sind den vielen Vögeln zum Opfer gefallen, aus diesem Grund ist die Gegend heute vor allem Natur (Sumpf)- und Vögelparadies. Wir machen einen Walk über den Sumpf und bewundern die Bäume, die direkt aus dem Wasser wachsen. Allerdings ist diese Gegend auch ein Mückenparadies und so verziehen wir uns bald wieder (leider mind. 15 Stiche zu spät...). Nature Park Howard Spring, kurz vor Darwin, soll wunderschön zum Baden sein (garantiert krokodilfrei!). Wir packen unser Zeugs und steuern den Pool an. Das Wasser sieht klar aus und als wir genauer hinsehen, sehen wir Schildkröten und Barramundi-Fische darin rumschwimmen. Welche Sensation mit diesen Fischen zu schwimmen! Nur sind die Barramundi (welche übrigens bis jetzt vorallem auf unserem Teller gelandet sind) bis zu einem Meter lang. Und sehen schon ein bisschen angsteinflössend aus, wie sie da langsam, mit geöffnetem Maul, rumschwaddern. Wir verzichten dann aufs Baden... Dafür hat's auf der Parkbank neben dem Pool eine andere Sensation: eine tanzende Schlange. Das gut 1m lange, braun-gelbe Tier interessiert sich überhaupt nicht für uns. Es windet sich um die Holzplanken der Bank und züngelt mit hocherhobenem Kopf gen Himmel. In Darwin wird dann die Stadtrundfahrt kurz mit dem eigenen Auto abgehackt. Es ist einfach zu heiss und zu feucht um lange herumzulaufen. Da geniessen wir doch lieber den Hotelpool! (Oder eine Runde Rudern im Fitnessraum [*macht ja nicht heiss, oder? *Anmerkung Hansjürg].) Das einzige, was wir in Darwin verpassen, ist das Fish Feeding. Immer wenn die Flut kommt und mit ihr unzählige Fische, gibt es einen Platz, wo die Fische einem das Brot aus der Hand fressen! Wir müssen jedoch am nächsten Tag oder besser gesagt, noch in der Nacht weiter. Um 4 Uhr morgens läutet der Wecker. Gähn! Das Quantas Flugzeug fliegt uns um 6 Uhr nach Cairns. |
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13.5. - 16.5.02
The North I Flug nach Katherine bis Yellow Waters |
Bei der Ankunft in Katherine steht leider der erhoffte Mietwagen nicht am Flughafen. So nehmen wir das Taxi zum Büro von Budget. Und oh Wunder, unterwegs überholt uns ein 4WD und das ist er, unser Wagen! Der Wagen hat allerdings seine Tücken, wie wir am nächstfolgenden Tag merken. Und zwischendurch stellt er ganz ab. Umtausch! (Zum guten Glück ohne Probleme.) Doch die unerfreuliche Nachricht erreicht uns am nächsten Abend: Der Wagen sei jetzt getestet worden. Er laufe wie am Schnürchen. Die Rechnung werde uns belastet. Was ist hier falsch? Wird noch ein Telefongespräch erfordern, was auf Franz Weber's Residenz nicht ganz einfach ist, da es nur eine einzige Telefonlinie zum "deluxe" Resort gibt (natürlich für die Reception) und kein Mobilnetz vorhanden ist. Dafür gibt's ja ganz viele schöne Rösschen...
Die Katherine Gorge ist wunderschön. Wir machen eine abwechslungsreiche Bootstour, durch die ersten 3 der insgesamt 13 Schluchten. Zwischendurch wird über Steine in die nächste Schlucht geklettert. Wir entdecken Zeichnungen von Aborigines, und baden zwischendurch im herrlich warmen Flusswasser. Leider entdecken wir kein Krokodil, obwohl es hier von Süsswasserkrokis (bis 3 m lang, ehrer harmlos) wimmeln sollte. Am Nachmittag geht's dann weiter mit Baden im See unter einem Wasserfall (Edith Falls). Warum nur ist das Wasser niemals so warm in der Schweiz? Das Hotel für die folgenden zwei Abende ist mitten im einzigen Wildpferdschutzgebiet Australiens. Um das Franz Weber Resort herum gibt es über 600 Wildpferde. 50 davon sind zum Reiten ausgebildet und Aline geniesst ihren zweiten herrlichen Ritt. Hier können wir auch wiedermal schwitzerdütsch sprechen, da der junge Manager natürlich Schweizer ist (mit der Tochter Weber liiert!). Mitten in diesem Naturgebiet ist ein riesiger Garten mit Spa und Pool und wir geniessen den Aufenthalt, obwohl die Anlage z.T ein bisschen verwittert ist. Mit Internet ist hier natürlich auch nichts, so müssen wir die nette Postbeamtin in Pine Creek überzeugen, ihr Dienst-Telefon für 2 Stunden ausser Betrieb zu setzen, damit wir all die schönen Bildchen vom Ayers Rock und den Olgas etc. hinaufladen können. Der Kakadu National Park begrüsst uns dann wieder mit Schotterstrassen-Fahrt. Doch das Geholper ist's wert. Wir landen an einem wunderschönen Pool unter einem ca. 80m hohen Wasserfall (Gunlom Waterfall Creek), der gigantisch wirkt, obwohl nur wenig Wasser hinuntersaust. Hier soll es anscheinend vereinzelt auch die agressiven Salzwasserkrokis geben. Aber es ist zu heiss, um lange vorsichtig zu sein: Aline werden Flügeli montiert und wir stürzen uns ins laue Nass! Seit Alice Springs begegnen wir auch immer wieder "Road Trains". Leider sind sie bisher immer zu schnell für unsere Kamera gewesen (oder wir zu langsam), obwohl wir eine solche Komposition von Zugfahrzeug und bis zu vier Anhängern natürlich gerne einmal festhalten würden. Als Nächstes sind die "Jim Jim Falls" im Kakadu Nationalpark unser Ziel. Eigentlich haben wir ungemeines Glück, sind sie doch erst wieder (nach der Wet Season) seit gestern 16 Uhr geöffnet. Wir fahren also die 60 km auf Schotterstrasse und rühmen diese Strasse bis wir dann 15 km vor den Wasserfällen zum Strassenschild kommen: ab hier 4WD only! Der Weg sieht eigentlich wie ein Wanderweg aus; schmal, sandig und steinig. Doch für irgendwas haben wir ja unseren Vierradantrieb, und los geht's! Wir hüpfen also dieses Strässchen entlang und dann, Schrei: "Hier kommt ja ein See!" Und tatsächlich, vor uns ist die Strasse ca. 12m lang überflutet: 2 tiefe Löcher, dazwischen sehen wir Steine... Mut fassen und Gas geben! Das Wasser spritzt übers Auto, wir sehen z.T. nur braunen Schlamm, einmal verlieren wir den Boden unter den Rädern, zittern..., die Räder fassen und wir sind wieder auf trockenem Terrain. Phu! Auf dieser Strasse hat es 11 dieser Wasserlöcher, für 3 davon ist unser kleiner 4WD eindeutig zu niedrig, das macht die Fahrt direkt spannend... Wir kommen schliesslich beim Parkplatz an, und jetzt geht die Kletterei zu den Wasserfällen los. Uns läuft der Schweiss hinunter, da es mindestens 35 Grad warm und sehr feucht ist, die Kletterei ist z.T im Flussbett und geht über Felsen. Unterwegs begegnen wir Krokodilfallen, sie sind (leider?) nicht gefüllt. Aber als wir endlich zuhinterst bei den Jim Jim Falls ankommen, geniessen wir die hohen Felswände und das Rauschen der 150m hohen Wasserfälle. Zurück geht die abenteuerliche Fahrt über die Sandstrasse und durch die Wasserlöcher. Und als wir erleichtert auf der normalen Schotterstrasse ankommen, merken wir, dass unser vorderes Nummerschild verloren gegangen ist. Ausserdem ist der Unterbodenschutz des Autos arg verbogen und das beste: Die Automatik-Gangschaltung funktioniert nicht mehr! Super, da sitzen wir also, natürlich kein Natelempfang und kommen keinen Meter weiter! Nach einigem Warten und vergeblichen Reparierversuchen, nähert sich dann endlich ein Auto. Hilfe! Und wir haben Glück. Der Fahrer hat das richtige Werkzeug dabei, um den Automatik Hebel wieder einzurenken. Erleichtert können wir nun weiterfahren. Mit diesem Auto Modell haben wir wirklich Pech! Früh am Morgen läutet der Wecker. Auf geht's zur Yellow Water Cruise bei Sonnenaufgang. Mit uns sind leider Hunderte von Mücken unterwegs, die eindeutig munterer sind als wir. Aber die Cruise durch die Wasser- und Sumpflandschaften ist herrlich. Ganz leichter Nebel liegt noch über dem Wasser als wir starten und hüllt uns in eine mystische Stimmung. Unzählige Vögel, Störche und Seeadler haben hier ihr Zuhause. Und wir sehen tatsächlich auch 3 Krokodile, wovon eines ein riesiger Brocken, ca. 6m lang, ist. |
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9.5. - 12.5.02
Ayers Rock (Uluru) total Olgas, Fahrt n. Alice Springs, Aborignes dance |
Die Fahrt zum Ayers Rock ist dann doch ein bisschen länger als wir gedacht haben, liegt er doch ca. 440 km von Alice Springs entfernt (wir haben mit einem Katzensprung gerechnet). Wir fahren also vom Kings Canyon auch nochmals 300 km zum Uluru. Wenigstens geht die Fahrt schneller und weniger holperig voran, da die Strasse nun alphaltiert ist.
Und, oh Wunder, der heilige Monolith der Aborigines hält, was er verspricht. Gigantisch ragt er aus den Büschen hervor, sandig rot die Farbe, mit tiefen Furchen, die ihre Geschichten (die Aborigines können alle Details erzählen) haben. Wir fahren drum herum und Hansjürg muss vor lauter Ahhs und Ohhs schauen, dass er nicht von der Strasse abkommt. Unzählige Stopps und Fotohalts sind die Folge... Natürlich sehen wir uns den Stein auch aus der Nähe an und bald darauf sieht die ganze Familie dem Uluru ähnlich - jedenfalls was die sandig-rötliche Färbung anbelangt. Aline macht sich einen Spass daraus, uns diesen Sand mit der grossen Wirkung nachzuschmeissen. Der Sonnenuntergang ist dann grandios, am Schluss ändern sich die Farben praktisch jede Minute. Erholen und auf den grossen Aufstieg am nächsten Tag vorbereiten können wir uns in einem gediegenen Ferienresort ganz in der Nähe. Da unser reserviertes Hotel ausgebucht ist, erhalten wir einen Upgrade ins 5 Stern Hotel. Wir haben nichts dagegen! Am Morgen stehen wir in aller Herrgottsfrühe auf, um den grossen Stein bein Sonnenaufgang besteigen zu können. Wir sind nicht die einzigen, die diese Idee haben...Doch oh Schreck, der Aufstieg ist gesperrt wegen zu viel Wind! (Beim späteren Aufstieg am Abend verstehen wir die Vorsichtsmassnahme). Also programmieren wir um und machen zuerst den "Valley of the Winds" walk um die naheglegenen (50km entfernten) "Olgas". Diese Ansammlung von hohen runden rötlichen Felsgüpfen hat es ebenfalls in sich. Der ganze Komplex ist einiges grösser als der Uluru, aber man kann nicht hinaufsteigen. Während rund 2 einhalb Stunden geniessen wir die Schönheiten dieser Felsformation von allen Seiten. Dann gönnen wir uns ein paar Stündchen Ruhe am Hotelpool. Um ca. 5 Uhr abends dann haben wir Glück, der Aufstieg zum Ayers Rock ist jetzt wieder offen. Aline schlafend auf den Rücken geschnallt stapfen wir los. Mann ist das steil! Zum Glück hat es eine Kette, an der man sich an den schlimmsten Stellen hinaufziehen kann - wenigsten im unteren Teil. Während wir uns hinaufarbeiten - Schritt für Schritt - sinkt die Sonne langsam gen Horizont. Die Aussicht wird immer schöner, immer neue Bergketten tauchen auf einmal am Horizont auf, die Weite um den Uluru herum wird immer eindrücklicher. Die Welt da unten ist plötzlich ganz klein und unwichtig. Es zählt nur der nächste Schritt, den man setzen will, ohne zu rutschen. 400m Höhenunterschied auf 800 m Weg (ca.) das gibt eine durchschnittliche Steigung von etwa 83%, bei Maximalwerten bis zu 100%. Doch lassen wir das Rechnen. Das Erlebnis des Aufstiegs wird uns auch deshalb unvergesslich sein, weil wir die Letzen sind, die den Weg begehen (typisch!). Ein Paar aus Spanien, das am Anfang noch mithält, gibt nach 1/3 auf. Ein paar weitere Personen, die auf dem Abstieg sind, kreuzen unseren Weg, und dann haben wir den Berg ganz für uns allein! Die Felslandschaft gibt uns das Gefühl, wir seien auf dem Mond. Bei Sonnenuntergang sind wir zuoberst angelangt. Ein Ausblick von unvergleichlicher Schönheit! Ganz klein sehen wir all die Autos, Vans und Busse in den "sunset view areas", doch unser Blick schweift in die Ferne. Die "Olgas" präsentieren sich im abendlichen orange-rot-gelben Gegenlicht wie ein Märchenschloss im Hintergrund. Rauch von entfernten kleinen Buschfeuern zieht am Horizont vorbei und bildet eine grosse Smog Fahne gegen die untergehende Sonne hin. Wir könnten ewig hier sitzen und schauen und staunen. Doch die schleichende Dunkelheit reisst uns aus den Träumen: wir müssen ja auch wieder hinunter, und das wird nicht einfacher als der Aufstieg. Aline ist jetzt wach und findet es lustig, wie wir hinunterklettern. Sie sagt "slide" (Rutschbahn) und trifft damit die Neigung des Felsbrockens perfekt. Der Stein ist zum Glück aber nicht rutschig, sonder hält recht gut unter unseren Wandersohlen. Als wir den Parkplatz wieder sehen können, steht nur noch ein Auto da. Welches wohl?! Etwas später gesellen sich 2 Neugierige dazu, die unseren Nacht-Abstieg mitverfolgen wollen. Elegant, perfekt im Rhythmus steigen wir dicht hintereinander Schrittchen für Schrittchen in die Tiefe. Am Boden angelangt ist es vollständig dunkel. Die Neugierigen nebenan sagen auf italienisch zueinander, wir seien wohl verrückt, noch dazu mit einem kleinen Kind auf dem Rücken. Wir tun so, als ob wir's nicht verstünden, obwohl auch wir natürlich froh sind, dass wir heil wieder unten angelangt sind. Doch eines ist sicher: die Erinnerung an die Bilder und das Abenteuer dieses Abends kann uns niemand mehr nehmen. Was für ein Tag! Autofahren ist heute angesagt: über 400 km. Die Zeit vergeht jedoch wie im Flug, Hansjürg gibt Gas und Aline schläft eine gute Weile. Am Abend schliessen wir dann diese Woche mit einer Aborigines Show in Alice Springs ab. Uns wird erzählt, wie dieses Volk gelebt hat (wir denken an die Steinzeit) und alle Werkzeuge werden uns erklärt und vorgeführt. Ausserdem zeigen sie uns einige Tänze. Aline findet besonders gefallen am Känguru- und am Emutanz. Vor allem als dann Daddy noch mittanzen muss, kommt sie nicht mehr aus dem Schwärmen heraus und kann es nicht verstehen, als der Abend zu Ende geht. Am nächsten Morgen am Flughafen ist der Schalter unserer Northern Airline noch gar nicht geöffnet. Wir müssen eine runde Stunde warten, bevor dann endlich die zuständige Person aufkreuzt. Sie klärt uns auf, dass wir viel zu viel Gepäck (70-80kg) mitführen weil nur 14kg pro Person erlaubt sei. Man rechne... Schliesslich wird ein (oder zwei?) Auge zugedrückt und wir steigen in das Flugzeug ein. Während dem ganzen Flug nach Katherine können wir ins Cockpit schauen, da dies 1m von uns entfernt ist. Das Flugzeuglein hat nämlich gerade 18 Plätze, alle Sitze sind Fensterplätze. Wir fliegen nahe am Boden, direkt ein Sightseeing-Flug! Boardverpflegung ist Limonade mit Pommes Chips, und wir geniessen dieses spezielle Erlebnis, wenn's auch vor der Landung jeweils (Zwischenlandung in Tennant Creek) rüttelt und schüttelt. |
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6.5. - 9.5.02
Alice Springs bis Kings Canyon |
Nun geht es wirklich ins Outback, nämlich in die Mitte von Australien. Doch zuerst ist Warten angesagt, denn wir verbringen den halben Tag am Flughafen. Diverse Verspätungen wegen Unwetter, sowas Unnötiges! Doch schliesslich landen wir doch noch in Alice Springs.
Eigentlich haben wir gedacht, dass Land sei in der Mitte flach. Na denkste! Es wimmelt von rötlichen steinigen Hügeln (ähnlich wie bei uns graue auf 1500m Höhe). Ausserdem hat es dutzende von Büschen und fast überall gelbliches Gras. Direkt neben unserem Hotel fliesst ein breiter Fluss, nur leider ausgetrocknet und dutzende Aborigines wandern im Sand herum. Die Stadt hat ihren Charme, gute Bars, Restaurants, Hotels und diverse Shops, und allerorts begegnen wir den Ureinwohnern Australiens, die hier etwa einen Zehntel der Bevölkerung ausmachen. Einen Besuch der School of the Air ist hier natürlich unumgänglich und es ist faszinierend den Primarschülern, die Hunderte von Kilometern voneinander entfernt sind, zuzuhören, wie sie über Funk mit ihrem Lehrer verbunden sind. Auch die Flying Doctors besuchen wir, die hier, ähnlich wie bei uns die Rega funktioniert. Und dann geht die Fahrt endlich los. Mit einem 4x4 fahren wir zur Glen Helen Gorge, wo wir die Nacht verbringen werden. Unterwegs hat es diverse eindrückliche Schluchten mit bestehenden Wasserlöchern, sodass wir uns fast nicht entscheiden können, welche wir angucken sollen. Wir sind mit wenigen Ausnahmen alleine auf der Strasse und geniessen die Fahrt durch den Busch. Auch hat es zu unserem Erstauen nur wenige Fliegen, die uns belästigen. Vielleicht ist es ihnen schon zu kalt in der Nacht bei 13/14 Grad, auch wenn am Tag noch gut 30 Grad am Schatten eigentlich reichen müssten. Bei Glen Helen Gorge angekommen, können wir dann den Sonnenuntergang geniessen, der die Felswand noch röter färbt. Und nirgends haben wir die Milchstrasse und den Sternenhimmel deutlicher gesehen als hier, die Sterne springen einem direkt entgegen! Weiter geht die Fahrt zum Kings Canyon. Doch oje, nun ist die Strasse ungeteert und wir werden durchgerüttelt wie noch nie. Kaum lässt sich die Wasserflasche ohne Verschüttung zum Mund führen. Alles wackelt und wir haben mind. 95 dB Lautstärke im Auto! Zum guten Glück gibt's Pause bei der Red Banks Gorge. Die Schlucht ist eng und ein Wasserloch versperrt den engen Durchgang. Wir erfahren, dass es hier 9 Wasserlöcher zu durchschwimmen gibt. Patricia reichen zwei, ist es doch ziemlich unheimlich, wenn auch abenteuerlich aufregend, durch das eisige Wasser zwischen steilen roten Felswänden zu gleiten und dazwischen wieder klettern zu müssen. Hin- und Rückmarsch sind auch noch ca. 30 Minuten im ausgetrockneten Flussbett, der Sonne ausgeliefert. Nach dieser Tortur haben wir uns im Kings Canyon Resort ein Glacé verdient. Hansjürg versucht unser riesiges Mobil zu tanken, was gar nicht so einfach ist. Der Diesel schäumt derart, dass das Auto nur in kleinen Schlücken trinken kann, was bei einem 120 Liter Tank eine ganze Weile dauern kann. Die Oelhände von Hansjürg erwähnen wir nur nebenbei! Doch nach Swimmingpool und viel Seife sind auch diese wieder salonfähig beim gediegenen Abend Buffet. Der Wecker schellt vor Sonnenaufgang und nach einem kräftigen Frühstück nehmen wir den Kings Canyon Walk in Angriff. Nach steilem Aufstieg (Aline im Rucksack will die vielen Stufen am liebsten selbst erklimmen) sind wir bald mitten im roten Canyon. Die Felsen sind gewaltig und nach jeder Wegbiegung verändert sich das unglaubliche Bild erneut. Wir können nur immerwieder erneut schauen und staunen und natürlich schiesst (vor allem) Hansjürg unzählige Fotos. Diese Wanderung ist eine der schönsten, die wir je gemacht haben. Ein Teil davon ist der "Garden of Eden", wo es mitten in der Schlucht ein Wasserloch gibt, das von riesigen Farnen und Bäumen eingesäumt ist. |
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4./5.5.02
Pinnacles, North of Perth |
Wir verlassen "unser" Kloster und fahren zu den Pinnacles. Einen Badestopp müssen wir natürlich einschalten (in Jurien), und wir haben Glück: ein wilder Seehund spielt mit den Badenden. Die Fischer müssen eilig ihre Angelruten einziehen, und wir schauen dem Treiben freudig zu (getrauen uns allerdings nicht so recht ins Wasser...).
Die Pinnacles beeindrucken uns dann gewaltig. Türme und Türmchen Steinen ragen in den Himmel, dies einsam in einer Wüstenlandschaft, das Meer direkt im Hintergrund. (Hansjürg meint, Frauenträume (typisch Mann!)) Auf der Strasse dann lernen wir, was eine Umfahrung (wegen eines Unfalls) in Australien bedeutet: Da es hier natürlich nicht einfach eine Parallelstrasse nebenan hat, heisst dies gute 70 km mehr. Phu, wir haben uns das Glacé verdient! Aline verschlingt ein ganzes Cornet ohne zu sabbern! Eine Pferde- und Kamelfarm ist unsere nächste Station. Auf dieser Farm wohnen 71 Pferde und 28 Kamele, wobei ein Kamel erst 2 Monate alt ist, eine süsse kleinere Ausführung der Mutter. Aline reitet hoch zu Ross, ganz stolz, wir dürfen sie nicht einmal halten! Ueberhaupt kommt unser Girlie auf ihre Kosten. Neben Strand und weiteren Glacés besuchen wir einen Lunapark. Keck erzählt Aline nun, sie könne alleine autofahren. Keine Diskussion darüber, ob Mami oder Daddy mitfahren soll (dabei wäre ich doch sooooo gerne...). Uebrigens habe ich schon erwähnt, dass wir hier vergebens waschen? Unsere Kleider kommen mit denselben Schmutzflecken aus der Maschine wie sie reingeschmissen werden, einfach eine Spur dunkler... |
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1.5. - 3.5.02
Midwest: Kalbarri, Dongara |
Auf der Fahrt nach Kalbarri müssen wir ein kleines Buschfeuer durchqueren. Feuerwehr und Polizei sind vor Ort und wir fahren abenteuerlich mitten durch den Rauch! Kleine Flammen züngeln noch zu beiden Seiten und in der Ferne eine weitere grosse Flammenwand. Aber schon sind wir durch und mit uns ein rauchig stinkendes Auto, das wir tüchtig auslüften müssen.
Heute dürfen wir zur Feier des Tags der Arbeit in einer Beach Villa in Kalbarri übernachten. Eine grosse Ferienwohnung für nur eine Nacht! (Dies ist übrigens üblich in Australien, dass man nicht wochenweise buchen muss, super, nicht!) Aber vor dem Schlafen geht's zuerst einmal an die Beach. Aline muss sich nach der langen Autofahrt austoben können. Und während Daddy sich in die lange Kolonne der Fischer einreiht, hüpft unser kleines Girlie mit anderen Kindern in den Wellen herum. Noch mehr als von Fischen wimmelt es von hochspringenden Fischen, lustig anzusehen ist's, nur leider beissen die Silberschwänze nicht an der Angel. Aber wir haben ja für das Nachtessen vorgesorgt: Eine gemütliche "Gschwellti", so gar nicht Aussie-like, rundet unseren Tag ab. Kalbarris Nationalpark ist für den 2.5. angesagt! Nach über 30km Schotter-Gerüttel gelangen wir an eine Z-Schlaufe des Murchison River. Wunderschön ist die Aussicht in die rötliche Schlucht hinunter. Da vergessen wir doch fast die feuchte Hitze und die unzähligen Fliegen, die uns umschwirren. Ein weiterer beeindruckender Aussichtspunkt ist "Nature's Window", eine Gesteinsformation wie ein Fenster, durch das wir hinunter zum Fluss blicken können. Einen weiteren schönen Ort finden wir dann an der Küste (zum guten Glück ohne Fliegen): Eine Natural Bridge, die von Meerwasser umspült wird. Auf der Weiterfahrt müssen wir einen Nicht-Einschlaf-Stop für Hansjürg einlegen. Wie gerufen kommt uns die Kaffee-Tafel, die uns zu einem alten frisch renovierten Farmhaus führt. Hausgemachte superfeine Scones (Teebrötchen) mit Rahm und feiner Konfitüre erwarten uns, mmh! Die Restaurantführerin erzählt uns von der Geschichte derriesigen Farm: ursprünglich waren es 44'000 acres Land, heute immer noch Eintausend und ebensoviel Stück Schafe. Neuer, aber auch schon mit Tradition ist die florierende Landbeiz mit Hausgemachtem vom Feinsten. Nun geht's weiter nach Dongara. Das erste Mal fahren wir durch ein richtiges Gewitter. Auf der Seite der Strasse bilden sich tiefe, sprudelnde Bäche und das Spritzen der Lastwagen gibt den Anschein, als seien wir mitten in einem See gelandet. Und als es aufklärt, verwöhnt uns der Himmel mit einem gewaltigen Regenbogen, und die Wolken färben sich von der untergehenden Sonne orange-rot. Gewaltig - es fehlen einem die Worte! In Dongara angekommen flippen wir fast aus ob unserer Unterkunft. Wir sind in einem grossen Kolonial Anwesen gelandet, das uns wie ein Schloss vorkommt! Tatsächlich ist es ein ehemaliges Nonnenkloster (St. Dominic's Priory) und ein Pub, die beide Lokalgeschichte geschrieben haben. Und das Beste: Wir sind die einzigen Gäste, d.h. wir haben einen riesigen Speisesaal mit "guest kitchen" und alle Zimmer und Dormitories für uns alleine. (So nebenbei finden wir heraus, dass unser Zimmerschlüssel für alle Zimmer passt : ) Und natürlich kann Aline in allen Räumlichkeiten auf dem wunderbaren dunkelbraunen Parkettboden rumspringen. In der Küche ist dann etwas Improvisieren angesagt, da der alt ehrwürdige riesen Gasherd seinen Dienst versagt. Hansjürg findt dabei heraus, dass sich Teigwaren definitiv nicht im Steamer kochen lassen (, was Patricia natürlich schon immer gewusst hat...). Also muss die elektrische Bratpfanne voll Wasser herhalten. Nun, ganz alleine sind wir schliesslich doch nicht. Wir teilen unser Kloster Anwesen mit diversen kriechenden und fliegenden, mehr oder weniger definierbaren Insekten und Käfern in allen Grössen, die man sich wünschen kann. Am zweiten Abend im Restaurant lernen wir auch noch die kleine Klaviermaus kennen - nach einem herrlichen Hängertag am Palmen umgebenen Swimmingpool und am Strand. |
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28.4. - 1.5.02
Shark Bay |
Nächste Station ist wieder Carnarvon. Hier werden wir darüber aufgeklärt, was der Unterschied zwischen einem "Cabin" und einem "Unit" ist. Wir haben nämlich auf dem Caravanplatz ein Cabin gebucht (da billiger) und dann nach Bettwäsche verlangt, was die Besitzerin zu ärgerlichen Erklärungen veranlasste. Ein Unit sei voll ausgerüstet (eben auch mit Bettwäsche und WC), im Cabin sind nur Betten und Kochmöglichkeit vorhanden. Na ja, wir wissen's fürs nächste Mal!
Am Morgen geniessen wir noch die langen Miaboolya Beach in der Nähe von Carnarvon: Ganz einsam toben drei nackte "Füdlis" herum und hüpfen durch die Wellen. Diesmal erkundigen wir uns nach Uebernachtungsmöglichkeiten bevor wir losfahren. Unser nächstes Ziel ist nämlich die beliebte Shark Bay. Und tatsächlich, nur ein einziges Zimmer, höchste Preisklasse leider, ist noch zu haben. Aber immerhin ist für ein Bett gesorgt (wir trauern nochmals dem Campervan nach...). In der Shark Bay stossen wir auf Stromatoliten. Sie sehen von weitem aus wie unscheinbare dunkle Felsbrocken im Wasser, es sind aber langsam sich ausbreitende Gebilde von lebenden Mikroben - der älteste Lebeform auf der Erde (3.5 Mia Jahre alt!). Die unteren Schichten sterben ab und versteinern. In 30 Jahren wachsen sie höchstens 1cm, dies oft in die Breite und nicht einmal in die Höhe. Ein weiteres Naturwunder dieser Bucht ist die Shell Beach. Ein langer, enorm breiter Strand, durch und durch mit kleinen, weissen Muscheln bedeckt, oft bis zu 10m tief. In der Tiefe kleben die Muscheln so zusammen, dass man ganze Blöcke rausschneiden und als Baumaterial verwenden kann. Und das absolute Highlight der Bucht ist natürlich Monkey Mia. Hier besuchen jeden Tag mehrere Delfine die Bucht. Sie kommen so nahe an den Strand, dass man sie berühren könnte, was natürlich strengstens verboten ist. Patricia, als Frühaufsteherin, kann die Delfine noch kurze Zeit alleine geniessen: Zuerst sehe ich nur eine Flosse nähergleiten. Ist es ein Hai oder ein Delfin? Dann kommt er immer näher, und endlich ist er so nah, dass ich die Umrisse deutlich wahrnehmen kann. Ich wate ins Wasser und der Delfin legt sich zur Seite, so dass eine Seitenflosse aus dem Wasser rausschaut und er mich mit einem Auge neckisch angucken kann. Hat denn die keinen Fisch für mich? Ein zweiter Delfin schwimmt heran und die beiden scheinen sich hier ein bisschen Ruhe zu gönnen und auf ihr Frühstück zu warten. Täglich gibt es die Delfinfütterung und natürlich wimmelt es bald von Leuten am Strand. Aline will unbedingt den Delfin füttern! Wir drängen uns vor und haben Glück: Ein kleines Fischlein wird Aline in die Hand gedrückt. Wir halten das schlappe Schwänzchen zu dritt fest (ein kleiner Junge will auch mitfüttern, Daddy muss filmen...). Der Delfin schwimmt näher, öffnet sein Maul (wow, die vielen Beisserchen) und weg ist unser Fisch! Aline: "Meh, meh Fisch!" Den Nachmittag verbringen wir auf See. Ein schöner Catamaran mit riesigen Segeln führt uns in die Bucht hinaus. Wir sehen Riesenschildkröten, Delfine und einzelne Dugongs (Seekühe). Leider keine Haie, obwohl die Bucht ja ihren Namen von diesen Tieren hat. Als SchwimmerIn wird man jedenfalls vor herangleitenden Schatten gewarnt und angewiesen sich gegebenenfalls ganz ruhig zu verhalten... Wirklich ruhig und gemütlich ist dann die "sunset cruise". Keine "Jagd" auf Wildtiere mehr, nur der Blick zur Sonne gerichtet. Und sie senkt sich in wunderbaren Farben in die Stille des Ozeans hinein. |
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26./27.4.02
Exmouth: whaleshark cruise |
Im April ist Hochsaison für die Walhaie am Ningaloo Riff. Diese Fische, welche bis 18m lang werden können (das Maul alleine 1m!) dürfen wir natürlich auf keinen Fall verpassen. Wir leisten uns den teuren Spass und besteigen (Patricia schweren Herzens) ein schaukelndes Boot, das uns zu den Haien rausfährt. Kaum ist der Walhai in Sicht, fällt Aline in Tiefschlaf und wir haben Gelegenheit (ohne Störung, so fies...) unsere Schnorchel zu packen und uns in Wasser zu stürzen. Ein einmaliges Erlebnis mit so einem Walhai Seite an Seite zu schwimmen! Langsam bewegt er seine Schwanzflosse hin und her, während wir Menschlein eilig nachpaddeln müssen. Er ist dunkelgrau-bräunlich mit hellen Punkten. Direkt unter ihm schwimmen weitere haiähnliche Fische im Schutz seines Bauches mit.
Unser Walhai ist zwar nur knappe 5 Meter lang, aber ihn zu beobachten ist eindrücklich genug aus 3m Entfernung. Dann schwenkt er plötzlich zur Seite und schwimmt direkt auf Patricia zu. Oups! Bis zu diesem Zeitpunkt ist er 2m unter der Wasseroberfläche geschwommen und ausgerechnet jetzt kommt er hoch und öffnet sein Maul ein bisschen mehr. Will er mich kennenlernen oder habe ich heute morgen ein falsches Duschfit benutzt? Ich hole alles aus meinen Flossen heraus um zur Seite zu schwimmen. Phu, gerade nochmals geschafft! Der Walhai ernährt sich zum guten Glück von Plankton und nicht von Frauenfüdlis... Wir haben das Glück zuerst mit einem Weibchen und später nochmals mit einem Männchen schwimmen zu dürfen. Schwimmdauer insgesamt ca. 1 Stunde! Der Preis dafür: Einen Tag Seekrankheit, ein schwankendes Bett in der Nacht und 550 A$! |
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24./25.4.02
Carnarvon |
Mit einem Propellerflugzeug geht unsere Reise weiter nach Norden. Aline kann zweimal staunen, wie die Räder ausgefahren werden, da wir einmal zwischenlanden müssen. Der Flughafen von Carnarvon besteht aus einem Haus so gross wie ein kleiner Provinzbahnhof. Und endlich ist es wieder waaarm (ca. 30°C)!
Carnarvon liegt am Rande der Wüste, nur ca. 240 mm Regen fällt hier pro Jahr. Es ist der einzige Ort, wo die Wüste bis zur Küste reicht. Zum ersten Mal sehen wir hier eine Bananenplantage! Der Farmer hat in den letzten 2 Jahren ein Wirbelsturm und dann eine riesige Überschwemmung erlebt, die je seine Plantage und seine Farm zerstört haben. Entsprechend zynisch ist seine Führung. Immerhin, wir lernen, dass man Bananen und Tomaten nie zusammen lagern sollte, weil sie sich gegenseitig durch ihre Gase den Reife- (=Fäulnis-) prozess beschleunigen. Lecker sind die frischen Bananen und auch süss, vor allem dann das Glacé! Die Blowholes in der Nähe der Stadt sind faszinierend! Aus relativ kleinen Löchern im Küstengestein spritzt das Meerwasser in die Höhe, manchmal über 10m hoch. Manchmal gibt es vom Sprühregen einen Regenbogen. Herrlich! Wir könnten den ganzen Nachmittag hier verweilen. Die "King Waves", die sich überschlagen, sind gigantisch. Leider hat es nicht geklappt, dass wir von hier aus mit einem Campervan weiterreisen können. So haben wir halt unseren Mietwagen mit Kühlbox ausgerüstet und schlafen in Cabins auf Zeltplätzen, so dass wir doch noch ein wenig kochen und das Camperfeeling geniessen können. Wir finden also ein wunderschönes Bungalow direkt am Meer. Am frühen Morgen gehen wir die 10 Schritte vom Bett direkt zum lauen Wasser, da Aline unbedingt baden will. Eine kleine Plantscherei so vor dem Frühstück ist einfach herrlich! Erst bei der Abreise erfahren wir, dass hier immerwieder riesige Krabben gefischt werden, deren Zangen ohne Probleme einen Unterarm durchzwacken könnten... In Carnarvon gibt es einen "one mile jetty". Auf diesem morschen Steg rattert eine alte Eisenbahn, die eine Privatfahrt für uns startet. Zuvorderst treffen wir im Wasser eine Riesenschildkröte an. Ausserdem fischt gerade einer der unzähligen Fischer einen knapp metergrossen, zappelnden, roten Fisch aus dem Wasser! Welche Aufregung! (Vorallem als der sich windende Fisch kurz vor dem Ergreifen vom Haken rutscht und schnell wieder im tiefen Nass verschwindet.) Weiter geht die Fahrt nach Norden. Die Landschaft ist absolut monoton. Rötlicher Sand, Sand, Sand, kleiner werdende Büsche. Ausser den schwarzen Vögeln, welche die toten Kängurus auf der Strasse zerpicken, bewegt sich absolut nichts. Oder war da nicht plötzlich eine scheinbar herrenlose Kuh im Niemandsland? Coral Bay ist unser Ziel. Eine wunderschöne Bucht mit kristallklarem Wasser, das Ningaloo Riff zum Schnorkeln oder Tauchen direkt davor. Dementsprechend ist dieser Ort auch für andere anziehend (Herbstferien der Australier) und wir finden absolut kein Zimmer, nicht einmal einen Campingplatz (wir haben uns schon dazu entschlossen, die Nacht draussen zu verbringen). So müssen wir halt - nach kurzem Strandgenuss - enttäuscht nach Exmouth weiterfahren. |
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22. - 24.4.02
Perth |
Regen, Regen, Regen! Sowas ist wirklich nicht nötig in den Ferien, oder?! Perth ist wunderschön gelegen am Swan River und vom herrlichen Kings Park aus, haben wir eine Super Aussicht (wenn auch eine verregnete) auf das Zentrum der Stadt. Im historischen Münzprägewerk, das immer noch in Betrieb ist, wird das reinste Gold gegossen (99.99%). Und wir können dabei zusehen und diese Kostbarkeit auch anfassen. Leider ist es nicht erlaubt, den Barren mit nach Hause zunehmen...
Am Abend treffen wir dann Hansjürgs Cousine Vanessa, die in Perth einen Sprachaufenthalt macht. In Northbridge, dem Restaurantviertel gönnen wir uns eine superfeine Paella. Fremantle, die Hafenstadt von Perth, lockt uns am nächsten Tag. Es ist jetzt wieder etwas schöner. Aline findet es toll, mit der Fähre zu fahren. Und wir können vom Swan River aus die vielen teuren und exklusiven Villen am Flussufer bestaunen. |
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18. - 22.4.02
Südwesten: von Kalgoorlie bis Perth |
Kalgoorlie ist eine blühende Bergwerksstadt (Paddy Hannan hat 1893 Gold entdeckt), deren Boden zum wertvollsten der ganzen Welt gehört, da hier immer noch Gold gefördert wird. Wir bestaunen eine alte Mine, versuchen wiedermal erfolglos (wahrscheinlich liegt es an der Geduld!) Gold zu waschen und sehen uns die Pipeline an, die vom 500 km entfernten Stausee Wasser hierher bringt.
Weiter geht's zum Wave Rock, 15m hoch und 100m lang ist die Granitwelle, die so aussieht, als falle sie augenblicklich zusammen. Aline findet es toll, die Aushöhlung des Felsens als Rutschbahn zu benutzen! Alb Color any ist unsere nächste Station. Die Stadt war die erste Siedlung der Weissen in der westlichen Hälfte Australiens. Wir sind überwältigt von dieser malerischen Stadt, wundervoll in einer grossen Bucht gelegen, zur Hälfte von Hügeln umgeben. Hier ist auch der ideale Ort, um Alines Geburtstag zu feiern! Sie kann sich allerdings nicht entscheiden, was sie lieber mag: Kerzen anzünden oder Kerzen ausblasen. Mindestens zwanzig Mal an diesem Tag (es muss ja wieder für ein Jahr reichen...)! Auf dem Weg nach Bunbury machen wir Halt bei den Giant Trees. Wir können dank einer schwankenden Hängebrücke durch die Gipfel dieser Riesenbäume wandern. Angekommen in Bunbury geniessen wir dann den langen Sandstrand. Leider ist es zu kalt und windig, um zu baden, aber nur schon die Wellen beim Sonnenuntergang anzuschauen ist wunderschön. Bunbury hat übrigens auch eine Bucht mit Delphinen, mit denen man zu bestimmten Zeiten schwimmen kann. Wir wollen uns dieses Abenteuer jedoch für Monkey Mia weiter nördlich aufheben, wo es sicher ein bisschen wärmer sein wird. Uebrigens entdecken wir an diesem Tag, oder besser gesagt in der Nacht, dass in Australien der Mond (logischerweise : ) auf die andere Seite zunimmt. |
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15. - 17.4.02
Adelaide, Zugreise nach Kalgoorlie, Kalgoorlie |
Unser Campingplatz ist an der West Beach in Adelaide. Hier können wir wiedermal einen Strandtag einlegen. Womit dieser Tag aus Strandwalk (das Internetcafé liegt eine Stunde Spaziergang entfernt...) und Sändele mit Aline besteht. Ueberhaupt reizt uns an Adelaide vorallem das Strandquartier von Glenelg mit unzähligen Shops und Restaurants, ein Nostalgietram rattert zur City. Wir machen dann am folgenden Tag mit einem Sundecker Sightseeing Bus eine Rundfahrt. Aline findet es toll, dass man teilweise die Köpfe einziehen muss, wenn man nicht von Aesten gestreift (oder geköpft?) werden will.
Schweren Herzens trennen wir uns von unserem Campervan. Es hat richtig Spass gemacht, in den riesigen Supermarkts einzukaufen und auf dem kleinen Gasherd selber zu kochen. Unser vertrautes, kleines Zimmerchen wird uns fehlen! Am Abend erwartet uns dann der Zug! Womit eigentlich ist es (das Warten) umgekehrt, denn er fährt schon mit Verspätung ein und dann heisst es noch: Einsteigen nicht erlaubt, kein Strom angeschlossen! Wir warten also noch eine Runde und bestaunen den Indian Pacific Express von aussen: Ueber 700 m lang (ein Doppelzug, wegen der grossen Nachfrage), 31 Wagons, Diesellok und 20 Crewmitglieder. Von der Crew kümmert sich knapp die Hälfte um die Gäste im Golden Kangaroo (First Class), zu denen wir uns glücklicherweise zählen dürfen. Dann gibt es noch die Red Kangaroo Gäste, welche separate Abteile mit Liegestühlen haben und die Airplane Abteilungen, welche hintereinander gestuhlt sind. Endlich können wir dann unser Abteil bestaunen: Ca. 2m breit und 3m lang mit Sofa, aus dessen Rückenlehne man das eine Klappbett kippt. Ein zweites Bett lässt sich noch obendran aus der Wand herausklappen. Ueberhaupt ist vom Tischchen bis zum Abfallkübel alles klappbar in diesem Abteil, sogar das WC und das Spühlbecken im winzigen Räumchen daneben! Als wir die Verbindungstür öffnen, sehen wir zuerst nur eine Dusche. Erst dann entdecken wir die beiden Griffe, oben fürs Lavabo unten für das ausklappbare WC. Eine ganz neue Erfahrung! Das Essen im Diner Carriage ist fantastisch! Wir werden doch tatsächlich mit einem auswählbarem 3 Gang Menu verwöhnt. Daneben gibt es noch einen separaten Wagon mit Bar und grossen Fenstern. All das ist sehr exklusiv und wir geniessen diese 24 Stunden Zugfahrt nach Kalgoorlie. Die Landschaft ist im Vergleich zum ständig wechselnden Wetter nicht sehr abwechslungsreich und doch etwas Besonderes. Zuerst etwas Buschland, dann eine unendlich scheinende ebene Fläche von Horizont zu Horizont mit rotsandigem Boden und Bodengestrüpp überwachsen, ab und zu ein zähes Eukalyptusbäumchen. Zum guten Glück müssen wir durch diese Eintönigkeit nicht selbst mit dem Auto stunden-,tagelang durchfahren. |
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10.4. - 15.4.02
Kangaroo Island |
Wir fahren mit der Fähre nach K.I. Das Beste: Wir stehen zu früh am Schiffsteg, da wir die Zeitverschiebung beim Wechsel der Zeitzone verpasst haben...(ist's nicht schon länger als eine Woche her?)
Auf der ganzen Insel gibt es wenige asphaltierte Strassen, die meisten sind nur plattgewalzt (d.h. so platt nun auch wieder nicht, wir werden tüchtig geschüttelt!). Trotzdem vergessen wir unseren Campervanvertrag, nachdem nur das Befahren geteerter Strassen erlaubt ist. Nach einigem Durchgerüttel kommen wir bei der Eukalyptus Distillery an. Unglaublich, die heizen ihren Destillierofen noch mit Holz ein. Und auch sonst ist das Verfahren genauso wie vor 100 Jahren. Das Oel ist sehr gut für alle Hautprobleme und hält Fliegen und Mücken fern. Als nächstes sehen wir uns die Honigfarm an. Aline ist kaum vom Honigtopf wegzubringen! Und als es dann noch Honigglacé gibt, möchte sie am liebsten hier bleiben. Doch ein weiteres Highlight wartet: Die Pelikane. Unzählige von ihnen warten in der Bucht auf Fischabfall von Fischern. Sie sind so nah, dass wir sie berühren könnten. Der nächste Tag ist erst unser zweiter Regentag in diesen Ferien. Und am Ende können wir sagen, zum Glück hat es geregnet! Wir besuchen nämlich "Paul's Place". Und das haut uns fast um! Paul ist ein Bauer, der es schafft, einem in einer guten Stunde sämtliche Tiere Australien näherzubringen - und ein Bisschen Aborigines nebenbei. Schon beim Einfahren in seinen Hof kämpfen wir uns zwischen Hühnern, Schafen, Kühen, Ponys und Kängurus zum Parkplatz. Kaum sind wir regentauglich ausgestiegen, kommt Paul uns entgegengerast, ein kleines Possum im Arm, das er uns einige Sekunden vor die Nase hält, bevor er wieder verschwindet. Als nächstes trabt er mit der Riesenschlange an. Hansjürg bekommt sie sofort um den Hals gelegt. Ein zweites Possum darf Patricia halten und Aline darf streicheln was ihr gerade unter die Finger kommt, sei es die Schlange, die unzähligen zutraulichen Känguruhs oder die Schafe. Wir sind total überrumpelt, schnattert, blökt und quiekt es doch um uns herum was das Zeug hält. Paul fragt, ob wir das ganze Paket wollen. Na klar! Wir bekommen einen Futterkessel in die Hand gedrückt. Die Kuh, gierig, wirft uns fast um, keine Ausweichmöglichkeit, sind doch die Känguruhs, die gackernden Hühner und Schafe ebenso gefrässig! Als nächstes deutet Paul an, dass wir uns setzen sollen. (Die Bank ist klatschnass!) Wir bekommen ein ebensofeuchtes Kängeruh auf die Knie gesetzt. Aline wird ein Schoppen in die Hand gedrückt, damit soll sie nun das süsse Tier schöppeln! Währenddessen zeigt uns Paul den Beutel und 5 Sekunden dürfen wir ein 15 Wochen altes Känguruh bestaunen. Kaum ist uns das Känguruh wieder entrissen worden, werden wir zu einem nächsten Platz weitergehetzt, wo uns Aborigines Werkzeug in die Hand gedrückt wird. Kurze Zeit dürfen wir die Steine mit Dellen darin bestaunen, bevor Hansjürg die nächste Tierfütterung, diesmal Schafe und Emus, Kängurus und Rehe (richtig glesen!) übernehmen darf. Keine Zeit zum Relaxen! Hansjürg wird von Paul mit dem Rücken an einen Zaun gestellt! mit Futter auf dem Kopf! Auf der anderen Seite strecken Emus ihre Hälse und picken gierig und gnadenlos die Körner weg. Die Haare (soweit vorhanden) bleiben drauf, Regenmütze sei Dank! Das Vogelgehege ist die nächste Station. In Sekundenschnelle werden uns die Namen der Vögel präsentiert. Aline muss ausgerechnet ins einzige vergitterte Gehege ihren Finger reinstecken... doch keine Zeit für Geschrei. Paul zeigt uns einen Ameisenigel und füttert ihn auch sogleich mit weissen Ameisen. Bevor wir uns von den vielen Eindrücken erholt haben, werden wir unter einen Eukalyptusbaum gezogen. Ein Koalabärchen guckt zu uns herunter. Paul reisst Alines Arm hoch und holt den Koalabär herunter, so dass nun Alines Arm der Ast ist, woran sich das Bärchen festhalten kann. Aline passt das gar nicht, einen feuchten Bären mit unerwartet grossen Krallen ohne jegliche Vorbereitung im Arm zu halten! Dann müssen ihn halt Mami und Papi kurz halten, wenn die Kleine nicht will. Ist ein schönes Gefühl, wenn dieses Bärchen sich an dich hängt, so wie ein grosses Baby. Paul sind unsere Gefühle natürlich egal, mit einem Tarzanschrei ähnlichem Geheul lockt er als Nächstes das Pony heran. Aline wird daraufgesetzt und los geht's! Judihuj, das gefällt ihr. Sie reitet zum Schaf Stall, wo Paul schnell ein Schaf schärt. Und ehe Pat sich wehren kann, wird ihr die gesamte Schurwolle um den Hals gelegt. Hi, hi, määääh! (Danke Regenschutz!) Total erledigt, steigen wir in unseren Van. Der Kookaburra kann gut lachen! Trotz der Schnellbleiche war's doch eindrücklich, was da alles auf dieser Farm kreucht und fleucht, und wie Paul das alles souverän im Griff hat. Wir bedauern ihn und die Tiere auch ein wenig beim Gedanken, dass als nächstes vielleicht ein ganzer Car voll Touristen anfährt, die dann alle jedes Tierchen halten und fotografieren wollen. (Wegem dem nassen Wetter und der Überrumpelung gibt's von uns aus dieser Episode leider keine Fotos.) Doch Paul's Place ist absolut einmalig. Den Abend verbringen wir an der Vivonne Bay. Wir finden einen weissen Strand und ein unerwartet aus den Wolken hervorbrechender Sonnenuntergang mit hellrosa, tief roten und bis fast violetten intensiven Farbtönen lässt uns den Regen vergessen. Es herrscht hier absolute Einsamkeit und Dunkelheit! Ohne Elektrizität, nur auf unseren Campervan gestellt, kochen wir trotzdem ein köstliches Mal und schlafen tief und gut. Am nächsten Tag können wir am Strand zwischen wilden Seelöwen spaziergehen! Die älteren Semester liegen müde vom Fischen im Sand, währenddem sich die Jungmannschaft mit Spielen und Kämpfen vergnügt. Herrlich, dieses Treiben zu beobachten. Die "Remarkable Rocks" locken uns als nächstes an. Es sind vom Regen, Wind und Erosion geformte Granit Felsen, die aus dem Meer bizarr hervorschauen. Sie geben ein wunderschönes Bild ab! Und Aline liebt das Klettern darauf. Vor dem Schlafen Gehen sehen wir noch unseren ersten wirklich wilden Koala Bär, hoch oben im Eukaliptus Baumwipfel. Die Platypus, die wir auch zu sehen hoffen, zeigen sich nicht. |
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3.4. - 10.4.02
Melbourne - Adelaide Great Ocean Road Link zu Fotos Great Ocean Road, Lorne Link zu Fotos 12 Apostels, Otway National Park, Robe, Victor Harbour |
Eine neue Phase der Reise beginnt! Wir sind nun das erste Mal mit einem Campervan unterwegs! Und was hier alles drin ist: Kühlschrank, Mikrowelle, Spülbecken mit fliessendem Wasser, Gasherd mit 2 Platten und Gasgrill, Ventilator, Tisch, 4 Sitzplätze hinten, 3 Sitzpläte vorne, 3 Betten, 3 helle Lampen, Küchenkästchen und diverse versteckte Abstellnischen.
Wir richten uns neu ein. Das Gepäck wird auf das oberste Bett im 1. Stock geworfen. Aline schläft halt nun vor dem Kühlschrank! Sie trägt in der Nacht ihre Strumpfhose und einen Pullover unter dem "Pischi" und ist zusätzlich noch im Daunenschlafsack, nur um zu beschreiben, wie warm es in der Nacht in unserem neuen Zuhause ist. Die GREAT OCEAN ROAD ist unser Ziel in den nächsten Tagen. Zum guten Glück haben wir nun unsere Camera wieder und sind von den lästigen Mietgebühren des Leihobjektes befreit. Das Goldgräberstädtchen Ballarat (noch fern der GOR) lockt uns. Die Stadt ist original und zum Teil nachgebaut aus der Goldgräberzeit. Eine riesige Dampfmaschine, die uns an Tingely erinnert, ist die Antriebskraft für den industriellen Goldminenabbau. Die vorbeifahrenden Pferdekutschen jedoch faszinieren Aline am meisten. Wir sehen zu, wie dazumal Süsswaren hergestellt wurden und versuchen unser Glück am Fluss mit Goldsieben. Kein einziges Nugget! In Lorne, nun an der Great Ocean Road, bleiben wir zwei Tage. Die Küste ist herrlich! Und Aline kann vom Sändele und plantschen nicht genug bekommen, obwohl es kühl und windig ist. Nach einer Wanderung im Regenwald sehen wir Kokaburras und werden von Einheimischen ins Kokaburra (Kinderlied) eingeweiht: Kookaburra Song (damit wir ihn nicht vergessen): Kookaburra sits in the old gum tree / merry merry king of the bush is he / laugh kookaburra laugh / kookaburra gay your life must be! Nun ohne Telefonlinie emails zu verschicken ist gar nicht so einfach. Wir klappern 6 Hotels ab, bis wir in einem leeren Konferenzraum die Linie benützen dürfen - sogar gratis. Aline ist nun am Boden eingeschlafen. Immerhin ist es schön warm hier drin! Übrigens haben wir heute selbstgemachte Schoggicrème gegessen. Liebes Tagebuch, rate mal woraus wir die hergestellt haben... richtig! aus Alines dutzenden Schoggi-Ostereiern, die sie in der Cradle Mountain Lodge ergattert hat. Heute, am 8.4.02, erleben wir den absoluten "Overkill" an Klippen, Brandung, atemberaubender Küstenlinie, Wellen, Wogen, schäumender Gischt, Wind und Wetter. Die Aussicht vom Otway Nationalpark Lighthouse an diesem Südwest-Zipfel von Australien ist wohl kaum zu überbieten - glauben wir. Doch dann fahren wir zu den "12 Aposteln", das sind im Meer stehen gebliebene bizarre Felsbrocken an einer sonst schon zerklüfteten Küste mit vielen Buchten und Büchtchen und Stränden. Das Ganze im Lichte der langsam sinkenden Sonne ist eine Augenweide, landschaftliche Schönheit pur. Am Abend finden wir das idyllische Robe mit einem unendlich scheinenden halbmondförmigen extrem flachen Strand. Der Campingplatz liegt unmittelbar daneben. Ein Strandjog bei Sonnenuntergang muss da einfach sein. Diese "Longbeach" ist zu allem hin auf 12 Meilen mit normalen Fahrzeugen befahrbar. Das nutzen wir aus für ein Frühstück im Van direkt am Meer. Beim Wegfahren merken wir dann, dass ein Campervan doch nicht einfach ein normales Fahrzeug ist: Wir sind etwas vom harten Sand abgekommen, die Antriebsräder drehen durch, wir sinken ein. Sugar! Jetzt wird gebuddelt, geschwitzt und gestossen, bis wir das Vehikel wieder flott kriegen. Wir brauchen nicht mehr joggen zu gehen. Endlich haben Mami und Daddy auch mal ernsthaft "gesändelt"! Aline wird immer kommunikativer und sagt auch ganz klar, was sie will: so halten wir an, um im Supermarkt einzukaufen, und prompt heisst es: "Glacé poschte, guet?!" Am Morgen brauchen wir diesmal übrigens nicht erst an den Strand zu fahren, um am Meer zu frühstücken. Unser Platz in Victor Harbor liegt nämlich direkt an der Beachfront. Wir werden aufwachen und den Sonnenaufgang über dem Meer erblicken. Was will man mehr? Gute Nacht, liebes Tagebuch. Anscheinend hat es in der Gegend von Adelaide keinen richtigen Sommer gegeben, nicht warm, kein schönes sonniges Wetter. Nun haben wir das schöne Wetter mitgebracht! (Wir Glückspilze!) Aline steigt mit uns ins einzige Tram der Welt, das noch vom Pferd gezogen wird. Der Tramwagen ist echt schwer für so eine einzige PS, was besonders beim Anfahren zu bemerken ist. Doch dann fahren wir flott über die Brücke nach Granite Island. Dort entdecken wir einen süssen Pinguin, der verdutzt aus seiner Höhle rausguckt (wann startet denn die Pinguin Parade?). Weiter geht's mit unserem Van nach Normanville, das auf der anderen Seite der Fleurieu Peninsula liegt. Uebrigens wissen wir jetzt auch, woher die Halbinsel ihren Namen hat: An allen Stränden liegen unzählige herangespülte Seetange u.ä. Pflanzen, was das Strandbild nicht gerade verschönert. Aber nichts hält uns heute davon ab ins Wasser zu springen. Direkt nebem Campingplatz befindet sich ein Pferdestall mit riesigen Weiden. Es sind ca. 50 wunderschöne Tiere, die da neben uns grasen, wovon das älteste 45 Jahre alt ist! Aline verfüttert die Rüben mit grösstem Respekt. |
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31.3. - 2.4.02 Tasmanien
Cradle Mountains Walks |
In den Cradle Mountains regnet es durchschnittlich an 277 Tagen im Jahr. 32 Tage sind reine Sonnentage. Juhui, vier davon haben wir erwischt! Am Mittag werden wir von den Guides abgeholt. Diesmal sind wir, die Führer nicht mitgezählt, acht Personen, wenn man Aline als wanderfreudig mitzählt. Und jetzt verlassen wir endlich die Zivilisation! Unser Cabin schon mitten in den Bergen hat aber fliessendes Wasser, wenn auch kalt, einen Ofen und einen Gaskocher. "Bio-WC" (Spülung = 1 Tasse Reis nachwerfen) und (Freude herrscht) Dusche sind 30 Meter im separaten Cabin vorhanden.
Die Wanderung zum Summit des Cradle Mountain ist spektakulär. Obwohl der Berg "nur" 1545 Meter hoch ist, lassen wir die Baumgrenze schon bald hinter uns. Wir umwandern einen Kratersee und geniessen die Berglandschaft und Höhenluft. Je näher wir dem Gipfel kommen, desto felsiger wird das Gelände. Das Klettern über Felsbröcke beginnt! Es ist eine echte Herausforderung auf diese Weise einen Berg zu erklimmen. Das Wetter ist genial, die Stimmung in der Gruppe super und wir gewinnen immer mehr Höhenmeter. Aline hat ihr Schläfchen gemacht und zittert auf Mammis Rücken mit. Schliesslich sehen wir ein, dass das Risiko zu gross wird, wenn wir weiterklettern. Wir müssen ja auch wieder hinunterkommen und zu kostbar ist unsere Fracht! Spass macht es alleweil und Aline geniesst die gewonnene Zeit, um im Bergbach rumzuplantschen. Und es gibt nichts Herrlicheres als sich am Abend, nach gemütlichem Beisammensein mit Gitarrenklängen, im Schlafsack zusammenzukuscheln. Und endlich lohnt es sich auch, dass Aline um 3 Uhr ihre kurze Schreiphase hat, dann kann nämlich Hansjürg im Ofen gleich nochmals ein Scheit auflegen, damit wir nicht erfrieren. Jetzt wissen wir wie die Bäume und Pflanzen in den Cradle Mountains heissen und wir haben hier tolle Wandererfahrungen gesammelt. Auch Aline ist ein richtiges Wanderfüdli geworden, läuft sie doch stolz einige Strecken über Stock und Stein. Und wie können wir wieder unser warmes Bett geniessen und das geheizte Bad gleich nebenan! Was auch noch erwähnt werden muss: Aline hat in der letzten Zeit einen extremen Entwicklungsschub gehabt. Sie ist gewachsen, grösser und kräftiger geworden. Unser kleines Mädchen sagt, was sie will und tobt, wenn sie etwas nicht bekommt. Sie erzählt, was sie beobachtet und geniesst es, Wörter mehrmals hintereinander zu wiederholen. Sie rennt und springt herum und will nur noch rumgetragen werden, wenn sie müde ist. |
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30.3.02 Tasmanien
Cradle Mountains Lodge |
Was der Freycinet Nationalpark an der Küste ist, sind die Cradle Mountains in den Bergen: ein absolutes Highlight im Landesinnern. Spätabends nach 5 langen Stunden Autofahrt kommen wir in der Lodge an. (Aline hat nur dank einer Riesenmenge Pommes Frites einer bekannten Fastfood Kette so lange durchgehalten.) Doch der Ort ist die lange Autofahrt wert. Die Lodge ist ein gemütliches Gross-Chalet, in allen Räumen brennt ein Feuerchen, und wir werden mit feinem Essen verwöhnt. Die Cabins sind im Wald versteckt. Wir holen alle unsere warmen Sachen hervor, es ist unter 0 Grad in der Nacht!
Die kurzen Wanderungen von hier aus sind spektakulär! Nach 5 Minuten Fussmarsch glauben wir schon, wir seien im Märchenwald. Die 1500 Jahre alten King Billy Bäume sind mit Moos überwachsen, zum Teil riesig und knorrig. Wunderschön! Dann kommt wieder ein Gebiet mit Bach und Regenwald, dann ein Hochmoor. Wir stossen immer wieder auf Wallabies, sehr zum Entzücken von Aline, und am Abend vor unserer Cabin begrüsst uns dann ein Possum, das uns aus vergnügten Kulleraugen anbettelt. Auch hier in den Bergen werden Ostereier gesucht. Start um 10 Uhr morgens (wer natürlich schon um 9 Uhr dort steht, sind wir, warum wohl???)! Aline findet auf der Wiese riesige süsse Osterhasen und jede Menge Schokoladeneier. Da die Sonne schon heiss vom Himmel scheint, beginnen die ersten zu leiden... Wo tun wir diese Schleckereien nur überall hin? |
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27. - 29.3.02 Tasmanien
Freycinet Park Walks |
Jetzt wird's ernst, denken wir, ab in die Wildnis in Gegenden, die nur zu Fuss erreichbar sind. Bis wir loswandern können, werden wir im Minibus 2 Stunden lang durchgerüttelt. Doch zu unserer Überraschung finden wir am Ziel top moderne "cabins" (kleine Chalets) vor, die nicht nur mit fliessendem Heisswasser, super Duschen und WC ausgerüstet sind, sondern auch mit TV und Telefon.
Die Walks sind eine Kombination von ein wenig Bushwalk und viel Beachwalk. Wir können barfuss im kühlen Nass den Sanddünen entlang gehen. Die ausgiebigen Pausen finden an weissen, einsamen Stränden statt oder an einer kleinen Lagune, die mit schwarzen Schwänen bedeckt ist. Dann wiederum findet unsere Guide eine kleines Büchtlein für den Lunch. An der Wineglass Bay rasten wir gebührend während 3 Stunden: Hansjürg wird zum Wanderfan : ) Die Gruppe, mit der wir wandern, besteht aus 2 Führerinnen (1 guide, 1 trainee), einer weiteren wanderbegeisterten Engländerin und uns. Am Abend wird für uns gekocht, der Lunch wird auch von den guides zubereitet, wir werden wirklich verwöhnt. Dafür machen wir dann eine kurze Einführung ins Lindy Hop Tanzen, was auch Aline völlig aus dem Häuschen bringt. |
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23 - 26.3.02 Tasmanien
(North / Launceston) |
Weiter geht's an die Nordküste, zuerst nach Wynyard. Wir besuchen einen Park, damit Aline rumspringen kann. Sie hat nichts Besseres zu tun als in den Bach zu fallen! Weiter geht's mit dem wieder trockenen Kind nach Ulverstone. Aline schwärmt jetzt noch vom Spielplatz dort am Strand! Sie (oder Mami und Daddy) hat wohl aber auch Albträume von ihrem Sturz aus dem Kinderwagen nach dem Nachtessen. Mei, mei, mei Mami, wo war die Gurte? (Resultat: Nase aufgeschürft, Riesenbeule, weitergeschlafen) Zwei Stürze am Tag, jedes Kind zu verkraften vermag! oder Harte Landung bereitet vor aufs Surfen in der Ozeanbrandung! oder Abhärtung muss sein, das Leben ist auch nicht immer fein (so und ähnlich versuchen Mami und Daddy ihr Gewissen zu beruhigen)....
Liebes Tagebuch, haben wir eigentlich schon erwähnt, dass wir uns hier in Tassie vor allem von Meeresfrüchten und Fischen ernähren? Jede Speisekarte enthält hier zu zwei Dritteln diese Wassertiere. Wir kriegen wahrscheinlich bald Kiemen.. Am 24.3. treffen wir in Launceston ein. Wir zeigen unseren Voucher an der Reception und werden aufgeklärt, dass wir 2 Tage zu früh eingetroffen sind! Schande, wir haben einen Datumsalat (dies passiert wohl, wenn man zu lange Ferien hat...)! Na egal, so kann sich Aline noch in der wunderschön gelegenen Badi in der Schlucht austoben, bevor dann unsere grosse Wandertour startet. Und Hansjürg kann seine überdehnten Bänder noch ein wenig salben. Die Stadt gefällt uns ausserdem sehr gut. Sie ist viel lebendiger und freundlicher als Hobart. Und wir können sogar live einem Cricketspiel beiwohnen, das von mittelalterlichen Leuten (sahen ein wenig unsportlich aus, um zu untertreiben) am Montag Nachmittag in der Badi durchgeführt wird. Wirklich komisch, diese Leute wie Teenies aufgeregt umherrennen und schreien zu sehen. Aber eben: der Nationalsport Nr. 1 neben Rugby! |
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23.3.02 Tasmanien Ocean Beach (West) Link zu Fotos |
Strahan ist Ausgangsort für den wunderschönen Ocean Beach. Ein riesiger Strand, kein Ende in Sicht, und unbegreiflicherweise menschenleer. Aline liebt das Spielen im Sand, Pat das Joggen durch die Wellen und Daddy benützt Alines Schaufel um die Fliegen zu killen, die ihn umschwärmen. | |
19.3. - 22.3.02 Tasmanien
South, South-East, Mid |
Wir haben zwei Wochen Zeit um die Insel zu erkunden. Eine Woche per Auto, die andere per Fuss. Wir starten die Autowoche in Hobart. Eine Provinzstadt mit einigen Häusern aus der Kolonialzeit, die wir gebührend bewundern. Um 20 Uhr abends suchen wir noch einen offenen Supermarkt, von Melbourne verwöhnt, keine Chance! Im Vergleich zu Melbourne ist es kalt und windig und wir holen unsere warmen Kleidungsstücke aus dem Koffer.
Port Arthur, im 19 Jh die schlimmste Gefangenenkolonie Australiens, ist unsere nächste Destination. Sie befindet sich südlich von Hobart, auf einer Landzunge, auf die lange Zeit gar keine Strasse führte. Die Gefangenen hatten keine Chance zu fliehen. Doch so schlimm wie's war, bedeutete die Deportation nach Australien für viele auch eine Gelegenheit, ein neues Leben anzufangen. Sie lernten einen Beruf und konnten nach Verbüssen ihrer Strafe Arbeit finden oder ein Geschäft aufbauen. Wir schauten aber schon mit sehr gemischten Gefühlen auf die "glorreiche" Vergangenheit des British Empire zurück. Der Nationalpark Maria Island, an der Ostküste, nur mit der Fähre erreichbar, lockt uns am folgenden Tag. Die Fähre entpuppt sich als grosses Motorboot und so flitzen wir 25 spritzige Minuten durchs Meer und sehen sogar noch Delfine. Auf der Insel, auch eine ursprüngliche Strafkolonie (allerdings nicht lange, da die Gefangenen immer abgehauen sind...) machen wir eine kurze Wanderung zu den Painted Cliffs. Aline findet den Sand des Strandes allerdings interessanter als die wunderschönen, mit gelb-braunen Linien durchzogenen Klippen. Unsere Reise führt uns nun in die Mitte des Landes. Am Abend beim Eindunkeln: Unruhe! Der Ort, den wir ausgewählt haben, zum Uebernachten, besitzt nur ein einziges Hotel, dieses ist erst noch ausgebucht. Und unser Tank ist sozusagen leer! Zum guten Glück treffen wir die Besitzerin der geschlossenen Tankstelle an der Bar. Grosse Erleichterung! Wir fahren weiter. Die Tiere, die sich tagsüber versteckt haben, befinden sich jetzt auf der Strasse. Wir tuckern mit 40 km/h durch den Wald und auch das ist noch zu schnell. Wir sehen Wallabies, Wombats, Bilbies, es ist die reinste Nightsafari! Unsere süsse Tochter schläft leider dabei ein, doch immerhin versucht sie noch vorher ununterbrochen, das Wort Känguru richtig auszusprechen. Im nächsten Ort Bronte Park - nach 30km Schotterstrasse - hat es dann ein Hotel, das gerade noch den Loft für uns hat. Die ganze Gegend ist ausgebucht von Fischern. Anscheinend ist Forellenfischen ein Nationalsport in Tasmanien. Wir sind froh um unsere Wärmematratzen im Zimmer. Es ist um die 0 Grad in der Nacht! Zum guten Glück wärmt uns am nächsten Tag die Sonne. Wir geniessen die Weiterfahrt an die Westküste. Wälder, Bush, Flüsse, Wasserfälle, Seen und Berge wechseln sich ab. Auf einer kurzen Wanderung beim Lake St. Claire flitzt eine schwarze Schlange vor uns über den Weg. War das nicht die giftige Tigerschlange? Wir übernachten an der Westküste im malerisch gelegenen Strahan. |
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15. - 19.3.02: Melbourne | Sidney war traumhaft schön und Canberras See super zum Umradeln, aber Melbourne schlägt alles! Food steht hier an erster Stelle, was sich sofort durch unzähligen Restaurants, Kneipen, Fastfoodstellen und Pubs bemerkbar macht. Dann kommt der Sport: Nirgends haben wir soviele Jogger, Ruderer, Bikers, Walkers und Sportfans angetroffen. Die Einrichtungen sind auch bestens, bietet die Stadt doch unzählige Parks, einen idealen Flussuferweg und eine Strandpromenade nur 20 Tramminuten vom Zentrum. Ausserdem gibt es Rennbahnen für Autos und Pferde, ein Olympiastadion und weitere diverse Sportshallen. An drittwichtigster Stelle kommt dann die Kunstszene, worüber wir nicht viel erzählen können, da das Wetter so toll ist, dass wir uns nicht in Museen aufhalten wollen. Die Architektur einzelner grosser Gebäude ist aber eindrücklich, und wir können uns nicht sattsehen an der Skyline des Stadtzentrums.
Da unsere Kamera defekt ist, stürmen wir zuerst in den elektronischen Fachgeschäften herum. Dies wird eine ziemlich teure Angelegenheit, da wir während der 2wöchigen Reparatur ein neues Gerät mieten müssen. Doch eine kleine Aufheiterung kommt sofort: Wir beobachten einen Mietlastwagen, der versucht! unter der Brücke durchzufahren, die auf 3m limitiert ist. Crash! Sowas haben wir noch nie "live" gesehen! Wie im Trickfilm hüpft der Laster retour, die Verschalung fällt auseinander wie ein Kartenhaus: alles komplett im Eimer... Da halten wir uns lieber aus dem Verkehr und nehmen das gratis Circular Tram, das rings ums Zentrum fährt. Das Tram ist hier sowieso das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Allerdings sind die "Traminseln" kriminell: gerade 1 m Breite wird einem fürs Aussteigen gewährt, und daneben brausen die Laster, Busse und Autos vorbei. Die Fussgänger Grünphasen sind ebenso kurz wie in Sydney, und man muss lange auf sie warten. Der "Queen Victoria Market", der seit über 100 jahren besteht, ist gewaltig: Von Food bis Kleider gibt es einfach alles! Sehr preisgünstig und die Stimmung ist super! (Ich kann einfach nur noch Ausrufezeichen machen in dieser Stadt!) Die Händler schreien ihr Angebot in die Markthallen und versuchen sich gegenseitig zu übertönen. Und es gibt nicht nur 10 Frucht- und Gemüsestände nebeneinander, nein, es sind sicher 60! Ananas für 2$, Birnen 1.60$/kg, etc. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schade, dass wir so ausgiebig gebruncht haben... Ein weiteres Hightlight ist die South Yarra Promenade: Eine breite Fussgängerzone direkt am Fluss. Ein Restaurant nach dem anderen - auf drei verschiedenen Ebenen. Wir würden am liebsten alles probieren. Live Musik, Strassenkünstler und ein Feuerspektakel jeden Abend um 8 Uhr macht diese Gegend äusserst attraktiv. Aline hat die Glacéstände am liebsten! (Sie wiegt bestimmt schon mind. 1kg mehr als vor unserer Abreise!) Und von der vielen Sonne hat sie süsse Sommersprossen über der Nase gekriegt. Melbourne ist eine überaus lebendige Stadt, die uns mitreisst. Wir lieben sie, die freundlichen Leute und das gute Hotel, das wir uns hier gönnen - und natürlich nicht zu vergessen: der gewaltige Abschluss-Abend Seafood Turm mit Hummer und allem, was dazu gehört. |
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14.3.02: Phillip Island | Eine kurze Fahrt bringt uns vom Natur-Landschafts-Strand-Paradies zu einem weiteren Spektakel der Natur: die "penguin parade". Auf Phillip Island, ganz am äussersten Zipfel der Insel kommen jeden Abend beim Eindunkeln Dutzende von Pinguinen angeschwommen und watscheln über den Strand, die Hügel hinauf zu ihren Busch Behausungen. Sie lassen sich durch hunderte von Zuschauern auf grossen Tribünen und Beleuchtung nicht stören, sondern gehen einfach zielbewusst ihren Weg. Wirklich süss diese kleinen Männchen und Weibchen im Frack!
Und eine weitere Premiere können wir feiern: Wir haben die ersten Koala Bärchen gesichtet, wenn auch nur im Wildpark und nach langem Suchen und Umherirren. Kängurus gibt's in diesem Park übrigens so viele, dass auch Aline mit der Zeit das Interesse am Füttern verliert und das Känguru Futter lieber selber verzehrt (was sich dann am nächsten Tag deutlich in den Windeln niederschlägt...). |
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10. - 14.3.02 Buchan Caves, Wilsons Promotory |
Juhui! Heute haben wir unser erstes Känguruh gesehen! (Endlich können wir glauben, dass wir in Australien sind.)
Wir sind nach Buchan unterwegs und fahren drei Stunden Schotterstrasse (Barry Drive) tief durch den Wald. Die Strasse ist eng und windet sich zuerst an der Kante des Abgrundes entlang. Zwei Vogelstrausse huschen über die Strasse. Dann fahren wir in der Schlucht dem Fluss entlang und fühlen uns wie im Maggiatal. Die Gegend ist absolut malerisch. Und da hüpfen sie über die Strasse die beiden Känguruhs. Viel zu schnell für unsere Kamera... In Buchan sehen wir uns die schönsten Kalksteinhöhlen Australiens an. Aline ist die Einzige, die sich in den tiefen Höhlengängen nicht bücken muss. Sie ist aber nicht annährend so beeindruckt über die gewaltigen Stalaktiten (Decke:)) und Stalagmiten wie wir. Mehr Freude macht ihr später das Känguruh, das sie streicheln kann. (Russen füttern Crackers, was eigentlich streng verboten wäre, aber dadurch können wir uns ein solches Aussie-Vieh auch mal näher ansehen.) Am Abend lange Fahrt der Ninety Mile Beach entlang. Alle B&B sind ausgebucht, Zeltplätze haben auch keine Cabins mehr. Aline wird sehr ungeduldig, was sich auf unsere Stimmung niederschlägt. Erst später erfahren wir, dass ganz Australien ein langes Wochenende hat, weil am Montag "Labour Day" (= 1. Mai) ist. Weg vom Strand finden wir dann aber doch noch was Gutes und erst noch Günstiges. Highlight: riesiger Zitronenbaum vor der Türe. Unser nächstes Ziel ist der südlichste Nationalpark Australiens (wenn man Tasmanien nicht dazuzählt): Wilson's Promotory National Park. Da der Park nur durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden ist, die streng kontrolliert wird, gilt er als speziell natürlich, isoliert und deshalb exklusiv. Nur eine gewisse Anzahl Leute werden pro Tag hereingelassen und die Uebernachtungsmöglichkeiten sind beschränkt. Wegem dem nationalen freien "Labour Day" haben wir natürlich keine Chance an diesem Tag ein Bungalow zu kriegen. Wir reservieren halt für den nächsten und übernächsten zum Uebernachten im Park. Das hindert uns aber nicht daran, schon jetzt den Strand zu erforschen. Herrrrrrrrrliiiiich! Von so was kann man als Schweizer nur träumen. Aline findet das Baden im Flüsschen, das ins Meer läuft, superläss. Ein freudiges Gesichtchen lässt sich noch festhalten, bevor unsere Kamera (sh...ugar) den Geist aufgibt. Wilson's Prom. ist wirklich etwas Spezielles. Unser (Riesen!-)Bungalow (16x5m) ist mitten im Busch am Fluss, 5 Minuten vom Strand entfernt. Am Morgen sitzen wunderschön farbige Vögel und verschieden grosse Möwen Arten auf der Terrasse und wecken uns mit ihrem eifrigen Geschwätz und Gelächter. Ausser einsamen Stränden (wenn nicht gerade langes Wochenende ist) bietet die Halbinsel auch felsige Küste, Inseln, Regenwald und unzählige Tiere, vor allem viele Vögel. Das meiste muss man sich erwandern, da alles Naturschutzgebiet ist. Wir wechseln ab: kleine Wanderung mit Beachleben. Isn't life beautiful ?! |
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8./9.3.02
Snowy Mountains |
Wir sind in den Snowy Mountains angekommen. 1 Stunde müssen wir vor der Lodge warten, bis wir einsehen, dass anscheinend niemand erscheinen wird??? ("Open" laut Tourist Office und Strassenschild) Na ja, wir informieren uns und finden neben Arosa, Matterhorn und anderen Schweizernamen noch den Sonnenhof. Eine wunderschöne Lodge auf 1800 Meter Höhe.
Tagesziel: Besteigung des höchsten Berges Australiens, Mt. Kosciuszko. Wir sind insgesamt über 8 Stunden unterwegs (Bravo Aline!): Drei Stunden brauchen wir für den lockeren Aufstieg. Das Wetter ist wunderschön und so haben wir vom Gipfel des 2228 Meter hohen Berges den Weitblick über ganz Australien. Da das Wanderfieber uns so richtig gepackt hat, beschliessen wir den Abstieg zu verlängern und eine Seenwanderung anzuhängen. Hansjürg findet, er mache ja eigentlich Wanderferien mit ein bisschen Autofahrt dazwischen... |
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5.- 8.3. On the Road | Unser nächstes grösseres Ziel, um einige Tage zu verweilen, ist Melbourne. Wir haben nun 2 Wochen Zeit um dorthin zu kommen. Eine Weile geht die Fahrt der Küste entlang und wir sehen uns das Blowhole in Kiama an. Bis zu 50 Meter sollte das Meer durch das Felsloch hochspritzen. Bei unserem Besuch ist die Brandung jedoch nicht in Hochform und so reicht es nicht ganz zum Nasswerden.
Weil es regnet und wir keine Lust auf nassen Strand haben, führt uns die Route weg von der Küste. Und da wir bis jetzt noch kein einziges(!) Känguruh gesehen haben, fahren wir durchs Kangaroo Valley. Das Tal ist superschön, doch wir durchfahren es ohne Erfolg... Die Fitzroy Falls sind unsere nächste Station: Ein 81 Meter hoher Wasserfall mitten im riesigen Wald. Wunderschön, und besonders feine Muffins gibt es dort. Wir kommen weiter nach Berrima. Ein historisches Städtchen etwa 60 Km von der Küste entfernt, ganz unter Denkmalschutz gehalten, mit dem ältesten Pub vom Land, das seit ca. 1834 ununterbrochen die Lizenz zum Alkohol ausschenken hat. Uns beeindruckt jedoch mehr die alte Bäckerei! Dort gibt es nämlich herrliches Vollkornbrot, das wir uns zum z'Morge gönnen. Eigentlich wollten wir noch die alte Sträflingsanstalt in Berrima besichtigen. Doch nachdem wir zweimal um den ganzen Mauer-Komplex rumgelaufen sind, werden wir informiert, dass die Anstalt wieder in Betrieb sei und nicht mehr öffentlich zugänglich. (Wir hatten schon Alcatraz Vorstellungen...) Weiter geht's Richtung Canberra. Unterwegs sehen wir uns eine Schafsfarm an. Wow, 1500 Schafe und Unmengen von Land! Die Farmersfamilie (3 Kinder) berichtet über ihre harte Arbeit: Der Wollpreis ist leider sehr labil, der Regen oft ungenügend und die Arbeit geht nie aus mit sovielen Tieren. Uns überzeugen die Hunde mit ihrer unglaublichen Geschwindigkeit, wenn sie die Schafe eintreiben. Aline ist besonders fasziniert vom Schären. Der Vorfahre der Farmersfamilie war übrigens einer von denen, die gratis von England nach Australien fahren durften ... Canberra ist eine schöne Stadt mit einem ideal angelegten See zum Drumherumradeln, was wir auch tun. Aline wird aufs Velo gepackt (jupji!) und los geht die Sightseeing Tour um den See. Famos! Die Canberrianer sind anscheinend sehr gesundheitsbewusst. Wir sehen auf diesem Seeweg fast nirgends jemanden, der normal geht. Entweder wird gewalkt (selbst im Geschäftsanzug), gejoggt oder gebikt. Da staunen selbst die wunderschönen schwarzen Schwäne. Aline hat übrigens ihren Schlafrhythmus endlich wieder gefunden. Sie geht um 22 Uhr zu Bett und schläft dann bis nach 8 Uhr. Tagsüber gönnt sie uns noch eine Stunde ruhige Autofahrt, bevor dann die "Kifflerei" im Auto losgeht. Wir lenken sie ab mit Singen, Büechli anschauen und Fingerspielen. Dann kommt der Schoppen, dann der Apfel, die Brotstückli und wenn's gar nicht mehr geht, werden zur Verzweiflung Guetzli oder Lollis verfuttert (oh, wie ungesund..). Weiter fahren wir in die Snowy Mountains. Haben wir übrigens schon erwähnt (hm), dass wir eine Busse wegen zu schnellen Fahrens gekriegt haben? Statt den erlaubten 110 km/h hat uns die Polizei mit 154 km/h erwischt (shit!). Liebes Tagebuch, rate mal, was das kostet.... Wir ernähren uns nun eine Woche lang von Gurken und campieren im Busch. Wir kriegen einen Tipp von einer Canberrianerin, in welchem Naturreservat man bestimmt ein freilebendes Känguruh sieht. Leider verpassen wir die Strasse und landen mitten in einem Nationalpark, wo wir mutterseelenalleine 2 Stunden lang Kies befahren. Tierskelette und -kadaver liegen am Wegrand, aber ausser Schafe und Rinder sichten wir nichts ausser der wunderschönen Landschaft. Na ja, das Abenteuer und der Rundblick ist's wert. |
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3./4.3.02
Blue Mountains |
Die Blue Mountains sind westlich von Sidney und ihren Namen kriegten sie von der Blaufärbung des Oels der vielen Eukalyptusbäume. Es ist ein riesiges Waldgebiet und Katakoomba, wo wir wohnen, liegt mittendrin. Zur Abwechslung lassen wir uns in einem Guesthouse mit Himmelbett und Whirlpool verwöhnen. (Wahrscheinlich trifft uns der Schlag, wenn wir beim Abreisen den Preis erfahren.)
Gestern haben wir unsere erste Wanderung gemacht. 1000 Treppenstufen mussten wir erklimmen (schwitz, schwitz...), nachdem wir mit der steilsten Standseilbahn der Welt chilbimässig über den Felsen hinuntergesaust sind. Alines Kommentar zur Bahn: "Meh, meh, meh!" Wir umwanderten dann die imposanten "Three Sisters" und bestaunten all die hohen Felsen des Canyons, die wie Klippen im Meer hier mitten im Wald stehen. Am Abend waren wir übrigens im Swiss Cottage eine Rösti essen. Dabei haben wir intensiv an all unsere armen Freunde und Verwandte gedacht, die jetzt in der Kälte arbeiten... Wer eine wirklich imposante und abwechslungsreiche Tour machen will, muss den Grand Canyon Track in Blackheath durchwandern. Diese Tour schlägt alles! Die abenteuerliche Route führt 3 Stunden lang durch die Felsen hinunter zum Bachbett und wieder aufs Hochplateau zurück: Enge Schluchten, steile Steintreppen, Tunnels, fast undurchdringlicher Wald machen das Faszinierende dieses Bushwalks aus. Wir haben sogar 3 wunderschöne Echsen angetroffen. |
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1.3.02 Anna Bay | Auch in den Ferien kann es regnen! Doch zum guten Glück bisher nur 2 Tage und erst noch mit Unterbruch. (Dies schreibe ich nur, damit du, liebes Tagebuch nicht meinst, es scheine in Australien nur die Sonne!)
Wir befinden uns nun ca. 200 km nördlich von Sidney an der Küste bei Anna Bay. Wir wohnen bei Verwandten von Hansjürg. Genauer bei seiner Cousine Lisa. (Hansjürg weiss übrigens erst seit 5 Jahren, dass er eine Cousine in Australien hat. Sein Onkel hat sein australisches Abenteuer geheimgehalten.) Lisa (38) hat 5 Kinder: Torren (3), Britanny (9), Alex (10), Claire (13) und Rheannan (15). Daneben einen Mann (61), einen Hund (jung), eine Katze (Alter unbekannt), diverse exotische Vögel (Anzahl unübersichtlich) und eine Schildkröte (dreibeinig!). Ah ja, der Fernseher ist übrigens auch ein ständiges Familienmitglied. Es macht Spass, hier zu wohnen. Wir sind nicht die einzigen Besucher. Ein Freund der Familie taucht auf, natürlich übernachtet er auch, und aufs Wochenende kommt noch eine Freundin samt zwei Kindern. Unterdessen wohnen 2 Kinder in der Garage... Das Haus (es ist ziemlich klein, sagt Lisa) ist ebenerdig, hat einen kleinen Garten mit Swimmingpool und ein Trampolin. Wir fühlen uns hier absolut wohl. Aline ist im siebten Himmel mit all den Spielgefährten und Spielsachen. Und es stört sie auch nicht, wenn es am Boden und auf dem Sofa einmal von (Tier)Haaren wimmelt. Heute haben wir eine riesige !!! Wanderung gemacht. Wir mussten uns gut genährt mit Flüssigkeit ausrüsten, um einen steilen Berg zu besteigen. Tatsächlich war dann der Hügel 161m hoch und unsere Wanderung dauerte tatsächlich lange 10 Minuten. Die Aussicht war traumhaft (der anstrengende Aufstieg hat sich gelohnt!). Ueberall herrliche Buchten und lange Strände. Auf einer Ausfahrt mit dem Boot sahen wir wilde Delfine. Wunderschön, ein Schwarm mit über 7 Stück mit 2 Babies. |
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26.2.02 Sydney | Wuawww! Was für eine Stadt!
Natürlich mussten auch wir zuallererst das Opernhaus sehen. Aber was heisst hier Opernhaus: das sind fünf verschiedene Theater und Konzertsäle, die jeden Abend bespielt werden. Also von Shakespeare (im Moment Richard der 3.) über Jazz- und Popkonzerte bis hin zur Oper gibt es alles, was Bühnenkultur zu bieten hat. Dann die verschiedenen Pärke, Häfen, Buchten und Strände: Sydney ist wirklich eine Traumstadt. Dazu kommt die Natürlichkeit und Offenheit der "Aussies". Alle sind locker und freundlich, das ist uns schon im Quantas Flieger aufgefallen. Noch nie haben wir ein Flight Attendant Team gesehen, das so absolut professionell und trotzdem mit unglaublicher Lockerheit ihre Arbeit verrichtet: ein Vergnügen so zu fliegen. In der Sprache und im Wesen der Stadt erinnert Hansjürg natürlich Vieles an das Britische, das er kennt; der Ursprung ist unverkennbar. Allerdings gibt es auch grosse Unterschiede. Um mal das Wichtigste zu nennen: der Kaffee ist ausgezeichnet, richtiger Espresso, was wohl auf den grossen ursprünglich italienische Bevölkerungsteil zurückzuführen ist. Auffällig im Stadtbild sind alte Gemäuer, aus denen plötzlich Hochhäuser in den Himmel wachsen: es gibt ein altes Gesetz, wonach man einen Neubau errichten kann, wenn mindestens eine alte Fassade stehen bleibt. Und aufgepasst alle Fussgänger: sobald sich das grüne Männchen zeigt, sofort zum Spurt ansetzen, denn die Grünphasen für Zweibeinige, sind so kurz, dass es absolut unmöglich ist, vor dem Umschalten wieder auf Rot die Strasse zu überqueren. Dafür gibt's einen unüberhörbaren Startsound, der einen richtiggehend auf die Strasse katapultiert. Thema Schlafen: Nur der Schichtbetrieb kann es bringen. Erster "wake-up call" von Aline erfolgt zwischen 1 und 3 Uhr "am". Dann sind rund 5 Stunden Programm angesagt, um unsere kleine Nachtschwärmerin bei Laune zu halten. Lange Spaziergänge bzw. Jogs (guess who does what : ) im nächtlichen Sydney haben uns die Stadt von einer kaum je erlebten Seite näher gebracht... |
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22.2.02 Singapore | Singapures erster Eindruck: Tropisches Klima, warm und sehr feucht, viele Pflanzen, schöne Skyline, ausgesprochen gut organisiert, sehr sauber.
Wir wohnen in der Wohnung von Monis Bruder Reto. Ein Super-Ort: Zuoberst in einem Hochhaus, rundum Fenster bis am Boden, klimatisiert und mitten in der City. Der Balkon rund um die Wohnung eignet sich bestens für HJ's abendliche Singstunde mit Aline. Reto zieht zur Freundin, so dass wir dieses Bijoux für die drei Tage für uns alleine haben. Wir besuchen den botanischen Garten, wo wir uns kurz verirren:) [wie wird das dann erst wohl in Tasmanien ...? ]. Dort bewundern wir unter anderem die Orchidee von Lady Di, machen eine Stadtrundfahrt und gehen auf die Insel Sentosa, ein Naherholungsgebiet von Singapur, wo Aline einen Delfin streicheln kann. Die Strände sind wunderschön und fast menschenleer. Der Hafen ist riesig und wir überfliegen einen Teil in einer Gondel. Am Abend feines Fischmenu an der idyllischen Clarke Quai. Nur Aline hält sich strikt an die Beilage French Fries. Unsere Verkehrsmittel sind Bus, Metro, Taxi und Monorail, Zügli und Gondel auf Sentosa. Aline weckt uns regelmässig um drei Uhr morgens. Sie merkt als einzige die 7 Stunden Zeitverschiebung. Warum lässt du Mami und Daddy denn nicht in Ruhe schlafen, du kleiner Zappelfreak! Ihr Lieblingsspiel: Hoppe, hoppe Reiter auf Mamis Kopf. Sehr angenehm mit voller Gaggi-Windel! Patty übernimmt murrend die Frühschicht. Doch great Idea! Das Penthouse hat im Hof ein Swimmingpool. Wir klettern über das Absperrgitter (normale Badezeit zwischen 10 - 20 Uhr...) und gönnen uns ein nächtliches Bad. Ausserdem hat es um diese Zeit keine Leute auf der Orchard Road, d.h. eine Menge Platz zum Joggen (4 Spuren Einbahn, wie fast alle Strassen hier + 4 m Trottoir !). 10 Minuten Fitnessraum liegen auch noch drin, Aline sortiert währenddessen Nuschelis. Am Freitag Morgen hätte Hansjürg Frühschicht, aber Aline schläft locker durch bis 9 Uhr : ) : ( Am Freitag um 20 Uhr, Abflug nach Sidney. |
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19.2.02 | Liebes Tagebuch
Endlich hat unsere grosse Reise begonnen! Am Montag, 18.2. um 20.20 Uhr sind wir nach Frankfurt mit der Crossair (das letzte Mal Crossair...) abgeflogen. Dort stiegen wir auf Quantas um, die uns direkt in 12 Stunden nach Singapur flog. Zeitverschiebung plus 7 Stunden. Wir kriegten für unsere drei Wenigkeiten (eine ist eigentlich doch ziemlich gross) vier Sitze, was unseren Comfort natürlich erhöhte, zudem verschlief Aline fast die ganze Reise. Wie angenehm : ) : ) : )! Oh Schreck, die vergessenen Sachen: Mal-Set, Halskette, Buggy von Aline, Pattys Epilady (igitt, behaarte Beine!) und Ohrringe (Löcher werden wohl zuwachsen...). Hansjürgs Handgepäck wog übrigens knapp 18 Kilo. Und dies nur wegen dir, liebes Tagebuch, und all dem Zubehör, das es für dich braucht. Am Zoll in Frankfurt: Liebe Perinos, obwohl wir sehen, dass ihr keine Terroristen seid, müssen wir euch die zwei kleinen Mordwaffen (Mini-Taschenmesser in Hansjürgs Portemonnaie und Scherchen im First Aid Set) im Handgepäck entwenden, sorry, sorry, sorry. (Hi, hi, hi, Sieg!, die dritte, versteckte Schere, unsere ultimativeTerroristen-Droh-Waffe, blieb unentdeckt !) |